Die digitale Öko-Revolution

Grüne fordern: „Mehr Hack!“

18. Juni 2021, 8:59 Uhr | Lars Bube
© EdNurg - AdobeStock

Wer glaubt, es sei purer Zufall, dass die jüngsten Hacks vor allem ökologische Sündenpfuhle wie Öl- und Fleischkonzerne treffen, der irrt gewaltig. Die Kopfnuss deckt auf, wie Joschka Fischers vermeintlich bieder-brave Erben damit die digitale grüne Revolution einläuten.

Die wachsende Einsicht der Weltbevölkerung hinsichtlich der Dringlichkeit ökologischer Herausforderungen wie dem Klimawandel hebt die Grünen und ihre Schwesterparteien auf eine neue Stufe der Relevanz, auf Augenhöhe mit den sogenannten Volksparteien. Wie sich gerade in Deutschland zeigt, fordert ihnen das jedoch zugleich einen kaum zu bewältigenden Spagat zwischen den noch immer erfrischend hoch gesteckten Ansprüchen der Parteibasis und dem weichgespülten Kompromisskurs der Führung ab, die eine maximale Breite erreichen will um an die begehrten Hebel der Macht zu kommen.

Doch jetzt hat das deutsche Spitzenduo in der Doppelspitze mit Doppelzunge eine geniale Lösung für dieses Problem gefunden. Annalena Baerbock gibt die brave auf Einmütigkeit und Vernunft bedachte Frau an der Spitze, die in sanften Worten das weichgespülte Parteiprogramm vertritt und die Prügel für gezielt geplante Verfehlungen einsteckt. Damit lenkt sie geschickt vom eigentlichen Drahtzieher der Öko-Revolution ab: Robert Hackbeck leitet im Hintergrund die Sektion »digitaler Umsturz«.

Als erstes Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Fridays for Future und ökologisch orientierten Hackergruppen wie den »Evil Veganz« eine Pipeline in den USA lahmgelegt. Neben der persönlichen Befriedigung, den Ölmultis im wahrsten Sinne des Wortes endlich einmal den Hahn abzudrehen, wurde damit durch die digitale Hintertür des Rechenzentrums ein gesellschaftlicher Wandel eingeleitet. Selbst die Fahrer PS-starker Schluckspechte mit mindestens vier röhrenden Auspuffrohren und zwei Tonnen Kampfgewicht waren nun plötzlich neidisch auf die sonst nur verächtlich verspotteten E-Fahrer. Aufgrund des großen Erfolges wurde das Konzept anschließend direkt beim weltgrößten Fleischproduzenten angewendet, um zum Sommeranfang den Wunsch nach vegetarischem Grillgut zu befördern. Und weil man schon dabei war, bekam das aus Sicht der Grünen fleischgewordene Böse, McDonald's, auch direkt noch eine digitale Ohrfeige verpasst.

So wird aus den gefürchteten Verboten im Mausumdrehen eine Begehrlichkeit, die neue Wähler bindet und die Basis glücklich macht. Dazu erschließt die Forderung „Mehr Hack!“ ganz neue Wählerschichten auf der anderen Seite des politischen Spektrums. Und mit den Bitcoins aus dem Lösegeld der Umweltsünder lassen sich nicht nur in bester Robin-Hood-Manier aus schmutzigen Fleisch-Dollars Förderhilfen für vegane Armen-Speisungen machen, sondern zudem hervorragend die Gratifikationen des Führungspersonals bezahlen. Das entzieht sie für die Wähler und Bundestagsverwaltung endlich komplett der Transparenz und verhindert so nervige Nachmeldungen sowie Moral- und Neiddebatten.

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