EA Games gehackt

Hacker stehlen Spiele-Quellcode

11. Juni 2021, 12:17 Uhr | Selina Doulah
© Electronic Arts Inc

Hacker sind in den Spielegiganten Electronic Arts, Herausgeber von Battlefield und FIFA, eingedrungen und haben eine Fülle von Spiele-Quellcode und zugehörige interne Tools gestohlen.

Einer der weltweit größten Spiele-Publisher, EA Games, wurde Opfer eines Hacks. Der Konzern ist unter anderem bekannt für die Fußball-Videospiel-Reihe FIFA, deren Ableger FIFA 21 und FIFA 22 sich jetzt großer Beliebtheit erfreuen dürften, weil die Europameisterschaft vor der Tür steht. Unter anderen berichtet Vice, dass die Quell-Codes ausgerechnet dieser beiden Spiele gestohlen wurden. Das schadet nicht nur der Firma, sondern kann ebenso gefährlich für die Spieler werden, denn zusätzlich, behaupten die Hacker selbst, sie hätten einige Entwicklerprogramme für FIFA 21 und den Server-Code für das Matchmaking von FIFA 22 gestohlen. Insgesamt kamen 780 Gigabyte an Daten abhanden, darunter der Quell-Code für die berühmte Frostbite-Engine, die beliebte Spiele-Serien antreibt, wie Madden NFL, Battlefield und eben FIFA.

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Code wird bereits im Dark Web beworben

»Wenn Hacker einen Quell-Code in die Finger kriegen, ist das ein wertvoller Fang«, sagt Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER bei Check Point. Mit solchen Informationen in den Händen können sie leicht das Innenleben eines Videospiels einsehen, Sicherheitslücken ausnutzen und diese Spiele sogar für bösartige Zwecke missbrauchen, weil sie nun in der Lage sind, den Programm-Code zu ändern. Diese Aktivitäten können sich ausweiten, wenn die Hacker ihr Diebesgut im Dark Net verkaufen. Es gibt Berichte, dass der Quell-Code aus dem Datenleck bei EA Games bereits dort beworben wird. »Das ist jedoch nicht überraschend, denn Hacker handeln in der Regel schnell, um ihre Hehler-Ware zu Geld zu machen – und mit dem Verkauf eines Quell-Codes von EA Games kann jemand im Dark Net viel Geld verdienen. Immerhin ist EA Games einer der größten Publisher für Videospiele weltweit und ein erfolgreich an der Börse notierter Konzern«, erklärt Schönig.

»Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass es ein Risiko für die Privatsphäre der Spieler gibt. Nach diesem Vorfall haben wir bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen und erwarten keine Auswirkungen auf unsere Spiele oder unser Geschäft. Wir arbeiten aktiv mit Strafverfolgungsbehörden und anderen Experten im Rahmen der laufenden strafrechtlichen Ermittlungen zusammen«, sagt ein EA-Sprecher gegenüber dem Technikmagazin »Motherboard«.


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