Teletrust-Umfrage

Home Office oft nur unzureichend geschützt

8. April 2020, 12:00 Uhr | Daniel Dubsky
© peshkova - AdobeStock

Viele Angestellte sind in den vergangenen Wochen ins Heimbüro umgezogen, doch in diesem ist es um die IT-Sicherheit oft nicht allzu gut bestellt, wie eine Umfrage des Teletrust zeigt.

Zahlreiche Büros haben sich in den vergangenen Wochen geleert, weil die Mitarbeiter wegen der Corona-Pandemie zum Arbeiten ins Home Office umgezogen sind. Vielerorts gab es bislang allerdings kaum oder nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Heimarbeit, sodass die Umstellung bisweilen im Hauruckverfahren erfolgte – und die IT-Sicherheit dabei auf der Strecke blieb. Dies belegt auch eine Umfrage des Teletrust von Ende März, der zufolge nur etwa zwei Drittel der im Home Office genutzten Rechner mit einem Passwort geschützt sind, auf ein gesichertes WLAN zugreifen oder über einen Malware-Schutz verfügen.

Noch seltener sind andere Sicherheitsvorkehrungen wie VPNs für den Zugriff aufs Unternehmensnetzwerk oder eine Zweifaktorauthentifizierung für die sichere Anmeldung in diesem und bei Web-Anwendungen zu finden. Nicht mal die Hälfte der Befragten hat im Heimbüro einen Dienstrechner – die Mehrheit arbeitet am Privat-Computer.

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Ergebnisse Teletrust-Umfrage zur Sicherheit im Home Office
Ergebnisse Teletrust-Umfrage zur Sicherheit im Home Office
© Teletrust

Es bestehe durchaus Problembewusstsein, konstatiert Norbert Pohlmann, Vorsitzender des Teletrust, doch die technischen Maßnahmen seien noch verbesserungswürdig. »Wenn es gelingt, den jetzt zu verzeichnenden Digitalisierungsschub flächendeckend und nachhaltig mit einem angemessenen Maß an IT-Sicherheit zu verbinden, bewirkt die aktuelle Situation hoffentlich etwas Positives«, sagt er. Notwendig wäre das allemal, sind doch Cyberkriminelle längst dabei, zu Hause arbeitende Angestellte gezielt zu attackieren. Sie versuchen mit vorgeblichen Informationen zur Corona-Krise, Hilfestellung zum Kurzarbeitergeld oder  gar Tipps und Tricks zur sicheren Heimarbeit, arglose Nutzer auf Phishing-Seiten zu locken oder ihnen Malware unterzuschieben.

Zahlreiche Hersteller aus der IT-Branche haben daher in den vergangenen Tagen kostenlose Angebote auf den Weg gebracht, mit denen Firmen ihre Mitarbeiter im Home Office und ihre Infrastruktur kostenlos absichern können. »Bei allem Verständnis für die Dringlichkeit, die zum Umzug ins Home Office führte: Jetzt wird es Zeit, die IT-Sicherheit wieder auf Top-Niveau zu bringen. Ansonsten haben Cyberkriminelle leichtes Spiel«, mahnt etwa Michael Schröder, Technologie- und Datenschutzexperte bei Eset.


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