Datenrettungsunternehmen

Homeoffice begünstigt Datenverlust

16. März 2020, 10:33 Uhr | Elke v. Rekowski

Immer mehr Firmen schicken ihre Mitarbeiter wegen des Coronavirus ins Homeoffice. Die Wahrscheinlichkeit von Datenverlust wird bei Heimarbeit deutlich erhöht, warnt jetzt das Datenrettungsunternehmen Attingo.

Das höhere Risiko eines Datenverlustes hat gleich mehrere Gründe. So konnten sich viele Unternehmen und deren Mitarbeiter nur unzureichend auf den Umzug des Büros in die heimischen vier Wände vorbereiten. Die wichtigsten Unterlagen wurden von den Mitarbeitern schnell per E-Mail an die eigene Adresse versendet oder auf eine externe Festplatte kopiert, um in nächster Zeit von zu Hause aus weiter tätig sein zu können. Da ein großer Teil der Unternehmen nicht auf die Arbeitsform Homeoffice vorbereitet ist, gibt es häufig keine Möglichkeit, sich direkt in das interne Netzwerk der Firma einzuloggen und so auf die Daten am Server zugreifen zu können.

Auch die Datensicherung kommt im Homeoffice oft zu kurz. Während im internen Firmennetzwerk die Dateien in der Regel regelmäßig und automatisch gesichert werden, entfällt dieser Vorgang in vielen Fällen, wenn die Mitarbeitenden zu Hause tätig sind. Ist ein direkter Zugriff zum Beispiel über VPN (Tunnel-Verbindung) auf das Firmennetzwerk möglich, und werden die Dokumente direkt am Server erstellt und bearbeitet, können die Daten weiterhin korrekt gesichert werden. Werden Dokumente jedoch auf dem Notebook oder dem heimischen PC gespeichert, kann das zentrale Backup der Firma auf diese Daten nicht zugreifen und sie daher auch nicht sichern.

Steigende Datenverluste

Attingo hat 2019 etwa 2.100 Datenrettungen bearbeitet, bei denen aufgrund von Heimarbeit oder mobilem Arbeiten Daten verloren gegangen sind. Oft lagerten die Daten auf auf Laptops oder USB-Sticks und es gab kein Backup. »Die Datenträger werden defekt oder Dokumente versehentlich gelöscht oder überschrieben«, erklärt Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer der Attingo Datenrettung. Aufgrund der stark steigenden Anzahl der Heimarbeitsplätze erwartet das Unternehmen in den nächsten Wochen einen massiven Anstieg an Datenrettungsfällen aus diesem Bereich. Ehrschwendner geht zudem davon aus, dass durch die Reduzierung von IT-Mitarbeitern vor Ort im Unternehmen auch die Gefahr von Datenverlust in den internen Netzwerken der Firmen steigen wird. »Wir haben einen ähnlichen Effekt bereits während der Weltfinanzkrise ab 2007 beobachtet«, erinnert sich der Geschäftsführer.

Datenverluste verhindern

Um Datenverlust zu verhindern, sollten sich Mitarbeiter für die Arbeit im Homeoffice nach Möglichkeit direkt mit dem Firmennetzwerk verbinden und dort die Dateien ablegen. Vom lokalen Abspeichern der Firmendaten auf dem Computer, dem Notebook oder einem USB-Stick zu Hause rät Ehrschwendner dringend ab.

Falls keine Verbindung zum Firmennetzwerk besteht, sollten die Dateien neben dem Speichern auf dem PC oder Laptop zusätzlich auf einen Datenträger wie USB-Stick oder externer Festplatte gesichert werden. Hier gilt, dass es immer mindestens zwei Kopien auf unterschiedlichen Datenträgern geben sollte, im Idealfall sogar drei oder mehr Kopien. Zur Not könnten die die bearbeiteten Dokumente auch regelmäßig per E-Mail an die Firma gesendet werden, um vor Datenverlust zu schützen.

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