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Internet-Explorer: Kleine Schwächen, großes Loch

12. Februar 2010, 12:17 Uhr | Werner Veith
Über den UNC-Namen lässt sich auf die Cookie-Verzeichnis des Internet-Explorers mit den Rechten der Internet-Zone aufrufen. Eigentlich sollte der Zugriff »restricted« sein.

Der Internet-Explorer besitzt ein paar Schwachstellen, die an sich nicht so gefährlich sind. Ein Angreifer kann diese jedoch geschickt ausnutzen, um über den Browser Schadcode auszuführen - unbemerkt vom Anwender. Das zeigt ein Vortrag auf der Blackhat-Konferenz.

Ein Anwender besucht mit seinem Internet-Explorer eine Website. Ohne dass er es merkt, wird auf seinem Rechner Schadcode ausgeführt, der von der Website stammt. Möglich wird so etwas, durch einige Schwachstellen im Internet-Explorer. Diese sind für sich genommen, nicht so kritisch. Kombiniert ein Hacker diese aber, kann er Schadcode auf den Rechner des Anwenders bringen, den der Internet-Explorer dann ausführt. Dies hat Jorge Luis Alvarez Medina, Security Consultant bei Core Security Technologies, in einer Präsentation anlässlich der Blackhat-Konferenz aufgezeigt. Die Details finden sich in dem White-Paper »Abusing Insecure Features of Internet Explorer«.

Nach Medina gibt es zwei Möglichkeiten, einen Angriff auszuführen. Zum einen legt der Angreifer Html-Dateien in einem Shared-Folder des Opfers ab. Anschließend muss dieses einen Link zu einer verseuchten Web-Site klicken. Dadurch wird der Internet-Explorer dann dazu gebracht, den Html/Script-Code unter der lokalen IP 127.0.0.1 auszuführen.

Zum anderen kann der Hacker das Opfer auch direkt angreifen. Dieses muss dazu als erstes einen infizierten Link ausführen. Dabei kann der Angreifer bestimmte Daten abfragen, wie den Windows-Nutzernamen. Dieses ermöglicht ihm den richtigen Pfad zu bestimmten, um Html-Code in eine der internen Tracking-Dateien wie »index.dat« für die History zu schreiben.

Anschließend berechnet er den vollständigen Weg zu diesen Dateien als UNC-Pfad. Dann lassen sich die Dateien mit den Rechten für die Internet-Zone ausführen. Nun gilt es, den Internet-Explorer dazu bringen, die Datei mit dem Html-Schadcode auszuführen. Dieser läuft dann im Kontext der IP-Adresse 127.0.0.1.

Einer der Schwachstellen des Internet-Explorers dafür ist etwa, dass speziell geschützte Dateien/Verzeichnisse wie für Cookies sich auch mit anderen Rechten aufrufen lassen. Wird im Browser der UNC-Pfad für das Cookie-Verzeichnis verwendet, lautet die Sicherheitszone »Internet«. Wird der direkte Pfad angegeben, dann lautet die Zone korrekt »Restricted Site«. Diese Schwachstellen mit anderen kombiniert, macht die beschriebenen Angriffe möglich.


  1. Internet-Explorer: Kleine Schwächen, großes Loch
  2. Maßnahmen gegen den Angriff

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