Cyberkriminalität: Suchmaschinen als Hilfsmittel

Internet-Gangster manipulieren Suchmaschinen

7. Mai 2009, 17:19 Uhr | Bernd Reder
Auf solche Seiten mit vielen Suchbegriffen lotsen Cyberkriminelle Web-Nutzer.

Nach Erkenntnissen der IT-Sicherheitsfirma Panda Security nutzen Cyberkriminelle Suchmaschinen dazu, um Internet-Nutzer auf von ihnen erstellte Web-Seiten zu locken. Über diese wird versucht, Spyware auf den Rechnern der Opfer zu platzieren.

Wer sich die Filmchen mit den netten Damen ansehen will, wird aufgefordert, einen
Wer sich die Filmchen mit den netten Damen ansehen will, wird aufgefordert, einen

Google, Yahoo oder Windows Live machen sich immer mehr Kriminelle zunutze, um Malware auf Rechner zu transferieren. Diese Technik mit dem Namen Blackhat-SEO-Attacke (SEO: Search Engine Optimization) ersetzt in immer stärkerem Maßen den traditionellen Weg: das Versenden von Spam-E-Mails mit angehängten Schadprogrammen oder Links, die Internet-User auf verseuchte Web-Sites locken sollen.

Der Strategiewechsel ist laut Panda Security auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen funktionieren die Abwehrmaßnahmen besser, etwa Spam-Filter in Client- und Server-Security-Software oder E-Mail-Sicherheits-Gateways (Proxies). Außerdem fallen immer weniger E-Mail-Nutzer auf Spam herein.

Daher greifen Cyberkriminelle zu Alternativen. Sie analysieren mittels Google Trends, welche Suchbegriffe besonders häufig eingegeben werden. Auf Basis dieser Ergebnisse bauen sie dann eine Web-Seite, auf der diese Suchwörter besonders häufig vorkommen. Zusätzlich platzieren sie darauf ein Video.

Das Ziel: Bei Google weit oben stehen

Bei Google und Co. landen solche Sites in der Trefferliste weit oben. Damit ist die Chance hoch, dass er eine oder andere Internet-Nutzer dem Link folgt. Der User wird animiert, als nützliche Software getarnte Malware herunterzuladen, etwa einen Video-Codec, um sich angeblich Filme auf der Web-Seite ansehen zu können, oder es wird ein Drive-by-Angriff gestartet, der Schwachstellen auf dem Zielrechner ausnutzt.

Laut Panda Security lief in den vergangenen Wochen beispielweise eine Kampagne, die auf den Namen des Automobilherstellers Ford abgestimmt war. Mittlerweile schwenken die Angreifer auf die japanische Marke Nissan um. Die schädlichen Web-Seiten sind beispielsweise mit Begriffen gespickt wie »Nissan Extended Cab Truck Seat«, »Nissan Sentra«, »Nissan Micra Metallic Grün« et cetera.

Wer auf einer solchen Seite landet und aufgefordert wird, Software auf seinem System zu installieren, sollte höchste Vorsicht walten lassen. Laut Panda Security verzeichnete einer dieser dubiosen Web-Seiten 195.000 Besucher.


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