Studie von Secunet und Techconsult

IoT-Projekte in Unternehmen: Relevant, aber nicht immer sicher

30. August 2022, 8:00 Uhr | Diana Künstler
Obwohl IoT für knapp die Hälfte der Firmen eine hohe oder sehr hohe Relevanz hat, geben lediglich 13 Prozent der Befragten an, dies bereits breitflächig umgesetzt zu haben.
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Welchen Stellenwert hat das Internet of Things für deutsche Unternehmen? Welche Hürden beeinträchtigen die Umsetzung und welche Arten von Sicherheitsvorfällen gab es in Zusammenhang mit IoT-Systemen? Antworten auf diese Fragen liefert eine Studie von Techconsult im Auftrag von Secunet.

Das Research- und Analystenhaus Techconsult hat im Auftrag von Secunet Security Networks mehr als 150 Unternehmen im Rahmen der Studie „IoT – aber sicher. Sichere Infrastrukturen in einer vernetzten Welt“1 befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Bewusstsein für die Chancen von IoT (Internet of Things) in deutschen Unternehmen wächst, während es gleichzeitig noch Nachholbedarf in der Praxis gibt.

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Umsetzung IoT-Projekte
Rund ein Viertel der Befragten glaubt nicht, IoT-Projekte in Eigenregie erfüllen zu können. Mehr als jeder Zweite setzt deshalb auf externe Expertise.
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Obwohl die Technologie für knapp die Hälfte der Firmen eine hohe oder sehr hohe Relevanz hat, geben lediglich 13 Prozent der Befragten an, IoT bereits breitflächig umgesetzt zu haben. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich nur rund ein Viertel überhaupt dazu in der Lage sieht, die IoT-Projekte vollständig in eigener Regie zu realisieren. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen setzen deshalb auf externe Partner, um fachliche, technische und rechtliche Ebenen von Beginn angemessen berücksichtigen zu können.

Jan Tiedemann, Secunet
Jan Ludwig Tiedemann, Senior Solution Architect bei Secunet, ist überzeugt, das Cybersicherheit alle angeht. Nicht nur große Konzerne würden in das Visier von Cyberkriminellen geraten.
© Secunet

Gleichzeitig weist die Studie auf einen erheblichen Mangel an Sicherheitsvorkehrungen hin. 44 Prozent der Unternehmen haben demnach keine speziellen Maßnahmen zur IoT-Absicherung getroffen. „Viele Firmen glauben, dass nur die großen Konzerne im Visier von Cyberkriminellen stehen. Das ist ein hartnäckiger Irrglaube: Rund 30 Prozent der Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern waren laut unserer Erhebung bereits von Angriffen betroffen. Cybersicherheit geht eben alle an“, betont Jan Ludwig Tiedemann, Senior Solution Architect bei Secunet.

Großes Potenzial, aber auch Hürden bei der sicheren Umsetzung

Nutzen IoT
Vernetzte Geräte, Maschinen oder Anlagen im IoT halten für Firmen aus unterschiedlichen Branchen zahlreiche Chancen bereit.
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Chancen von IoT-Systemen
Die befragten Unternehmen versprechen sich vom Internet of Things vor allem erhöhte Produktqualität (45 Prozent), Prozessoptimierungen (44 Prozent), Verbesserungen von bestehenden Produkten und Services (42 Prozent), geringere (Produktions-)Kosten (38 Prozent) sowie erhöhte Kundenzufriedenheit (36 Prozent).

Hürden bei der sicheren Umsetzung
Datenschutz- (43 Prozent) und Sicherheitsbedenken (36 Prozent), fehlendes Know-how (38 Prozent) und Einbindung in die vorhandene IT-Infrastruktur (36 Prozent) sehen die Firmen als größte Hürden bei der Umsetzung von IoT-Projekten an. Die Kompatibilität mit der vorhandenen Infrastruktur wiederum ist für die die Hälfte der befragten Unternehmen die größte Herausforderung bei der Implementierung von IoT-Security. 46 Prozent gaben außerdem an, dafür nicht über ausreichend Fachwissen zu verfügen und 38 Prozent fehlt schlichtweg das nötige Fachpersonal.

Sicherheitsvorfall Unternehmen
Beliebtes Einfallstor: (Alt)-Geräte
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Häufigste Sicherheitsvorfälle
Knapp 70 Prozent der Unternehmen, die von Cyberangriffen betroffen waren, wurden einmal oder sogar mehrfach über vorhandene (Alt-)Geräte infiziert. 44 Prozent der befragten Unternehmen waren in den letzten zwei Jahren einmal von einer solchen Attacke betroffen, die Dunkelziffer dürfte noch höher ausfallen. Bei einem Viertel der Unternehmen wurden diese Schwachstellen sogar mehrfach ausgenutzt. Ebenfalls knapp 70 Prozent berichten von gezielter Sabotage oder von Industriespionage. Rund die Hälfte gab an, von der Kompromittierung der IoT-Geräte oder deren Missbrauch für kriminelle Zwecke betroffen gewesen zu sein.

Ansprüche an IoT-Security-Dienstleister
Damit Firmen ihre IoT-Systeme ausreichend vor Cyberkriminellen schützen können, sind sie in der Regel auf die Expertise eines Security-Partners angewiesen. Von diesem wünschen sie sich vor allem hohes technologisches Know-how (50 Prozent), Verständnis für Prozesse (45 Prozent), Branchenkompetenz (41 Prozent), Innovationskraft (40 Prozent) sowie Sicherheitszertifikate (36 Prozent).

1 https://www.secunet.com/iot-aber-sicher

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IoT-Projekte in Unternehmen

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