In vielen Unternehmen steigen die Security-Budgets, doch in einer Fortinet-Umfrage bemängelt mehr als die Hälfte der befragten IT-Entscheidungsträger, Cybersecurity genieße beim Top-Management keine Priorität. Dort interessiert man sich aber für die Cloud, was die Hoffnung nährt, das Thema auf diesem Wege in den Fokus zu rücken.
Zumindest in den IT-Abteilungen der meisten Unternehmen ist Security eine der Top-Prioritäten, nicht erst seit den spektakulären Attacken mit Locky, Wannacry und Petya, die es bis in die Massenmedien schafften. In den Firmen hat man schlicht und ergreifend eigene Erfahrungen mit Malware und Hackerangriffen gemacht und versucht, weitere Sicherheitsvorfälle zu verhindern. Einer Umfrage von Fortinet unter IT-Entscheidungsträgern zufolge hatten 85 Prozent der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern in den vergangenen zwei Jahren mit Security-Breaches zu kämpfen. In Deutschland fällt der Anteil mit 77 Prozent nur geringfügig niedriger aus. Zumeist handelte es sich hierzulande um Datenpannen (43 Prozent), Betrugsversuche (42 Prozent) und Probleme mit Malware (36 Prozent). Aber auch mit DDoS-Angriffen hatten schon 22 Prozent zu tun.
In den Security-Budgets spiegelt sich das allerdings nur teilweise wider. Zwar gaben international 61 Prozent der Befragten an, mehr als zehn Prozent ihres IT-Budgets fließe in IT-Sicherheit, in Deutschland ist dies jedoch nur bei 44 Prozent der Fall. Dazu kommt, dass die IT-Budgets hierzulande über die vergangenen zwölf Monate nur bei 56 Prozent der Unternehmen gestiegen sind, während global betrachtet 71 Prozent der IT-Abteilungen mehr Geld zur Verfügung hatten. Immerhin: Die Zeiten schrumpfender IT-Budgets scheinen dank der Digitalisierung vorbei zu sein. Nur ein Prozent der IT-Entscheider, allerdings drei Prozent in Deutschland, hatten Budgetkürzungen zu verzeichnen.
Die große Mehrheit von 68 Prozent der Befragten ist jedoch mit der finanziellen Ausstattung zufrieden, mehr noch in der Bundesrepublik, wo 72 Prozent diese Frage bejahten. Sorgen bereitet den IT-Verantwortlichen eher, dass IT-Sicherheit zu selten auf Geschäftsführer- oder Vorstandsebene diskutiert wird. 48 Prozent (Deutschland: 44 Prozent) bemängeln, dort habe das Thema keine Priorität. 77 Prozent (Deutschland: 58 Prozent) wünschen sich, im Top-Management würde man sich intensiver damit beschäftigen.