Immer mehr Apple-Rechner fallen den Attacken von Internet-Kriminellen zum Opfer. Wie eine aktuelle Untersuchung von Sophos zeigt, ist jeder fünfte Mac mittlerweile mit Malware verseucht. Ein Großteil davon ist allerdings Windows-Malware.
Für die Untersuchung hat das Sicherheitsunternehmen 100.000 Mac-Rechner untersucht, auf seine kostenlose Antivirus-Software läuft. Dabei entdeckten die Experten auf jedem fünften Mac-Rechner ein oder mehrere Vorkommen von Windows-Malware. Dadurch können Mac-Anwender zwar ein wenig aufatmen, da Windows-Malware auf Macs keine direkten Auswirkungen zeigt (es sei denn, die Anwender nutzen auf dem Rechner auch Windows). Mac-Nutzer können diese Schädlinge jedoch auf andere Rechner übertragen, so dass die Apple-Rechner den Cyberkriminellen als Malware-Multiplikatoren dienen.
Darüber hinaus hat die Analyse des Sicherheitsunternehmens ergeben, 2,7 Prozent der Macs mit dedizierter Malware für Mac OS X infiziert waren. »Einige Mac-User mögen erleichtert sein, dass sie mit siebenmal höherer Wahrscheinlichkeit Windows-Viren, -Spyware oder -Trojaner auf ihrem Mac haben als Mac OS X-spezifische Bedrohungen, aber Mac-Malware ist überraschend weit verbreitet«, sagt Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos. Er ist davon überzeugt, dass Mac-User dringend aufgerüttelt und auf das wachsende Malware-Problem aufmerksam gemacht werden müssen.
Mac-Malware kann sich über USB-Sticks, E-Mail-Anhänge, Website-Downloads oder auch automatische Downloads,verbreiten. »Cyberkriminelle sehen Macs als leichtes Ziel, da ihre Eigentümer in der Regel keine Anti-Viren-Software nutzen und insgesamt als wohlhabender als der typische Windows-Anwender gelten«, mahnt Cluley. Mac-User sollten ihre Rechner seiner Ansicht nach jetzt schützen, um nicht zu riskieren, dass sich das Malware-Thema zu einem ebenso großen Problem wie auf den PCs auswächst.
Erstaunlicherweise ist ein Teil der Malware, die Sophos auf den untersuchten Mac-Rechnern entdeckt hat, bereits seit 2007 bekannt und z hätte leicht früher erkannt werden können, wenn die Anwender ein Anti-Virus-Programm nutzen würden. 12,2 Prozent der Windows-Malware, die auf den Mac-Rechnern entdeckt wurde, entfällt übrigens auf »Bredo«. Dabei handelt es sich um eine Familie von Schadprogrammen, die über Spammails verbreitet wird.