Trump verliert Interesse an Video-App

Kein schnelles Aus für Tiktok in den USA

13. November 2020, 8:36 Uhr | Martin Fryba
Bereits im Wahlkamp verlor der nun scheidende US-Präsident Donald Trump sichtlich das Interesse an der Zerschlagung des US-Geschäfts der chinesischen Video-App Tiktok
© Brandon/AP/dpa

Rolle rückwärts im US-Handelsministerium: Im Ringen um ein von US-Präsident Trump vorschnell verkündetes Aus für Tiktok gewinnt die chinesische Video-App Zeit. US-Investoren um Oracle und Walmart könnten am Ende gar nicht zum Zug kommen.

Die populäre Video-App Tiktok kann in den USA vorerst ohne Einschränkungen weitergenutzt werden. Das US-Handelsministerium gab am Donnerstag bekannt, dass es bis auf Weiteres nicht versuchen werde, eine Anordnung umzusetzen, die das Aus von Tiktok im US-Markt bedeuten könnte. Man werde zunächst die Entwicklung von Gerichtsverfahren abwarten.


US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten Tiktok auf verschiedenen Wegen unter Druck gesetzt. Zwei der Anordnungen wurden in den vergangenen Wochen mit einstweiligen Verfügungen ausgesetzt, bei der dritten machte das Handelsministerium nun einen Rückzieher. Es hatte dem chinesischen Tiktok-Eigentümer Bytedance eine Frist bis zum 12. November gesetzt, um sich von Eigentum mit Bezug zum Betrieb der App in den USA zu trennen.

 

Wie ICT CHANNEL berichtete, sollte unter Federführung von Oracle und Walmart ursprünglich ein Investoren-Konsortium das US-Geschäft von Tiktok übernehmen. Stoppt nun das Gericht die von Trump initiierten Anordungen, könnte auch das geplante Übernahmekonstrukt platzen. 2021 wollten die Investoren die US-Geschäfte des Video-App-Betreibers Bytedance in der neu zu gründenden Tiktok Global eigentlich an die Börse bringen.


Trump bezeichnete die App als Sicherheitsrisiko, weil chinesische Behörden über sie an Daten von US-Bürgern kommen könnten. Die Regierung in China torpedierte aber Gespräche über einen Verkauf mit einer neuen Regel, die den Export von Software-Algorithmen ohne spezielle Erlaubnis verbietet. Trump verlor bereits im Wahlkampf merklich das Interesse an dem Thema, nachdem der schnelle Verkauf an US-Konzerne gescheitert war.
(mit Material von dpa)

 

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