Studie zu Collaboration-Tools

Keine Flexibilität ohne Risiko

9. September 2021, 9:30 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

Collaboration-Tools haben in der langen Zeit des Homeoffice während der Pandemie die Kommunikation vereinfacht. Doch sie bringen auch Sicherheits-Risiken mit sich, die sich aber minimieren lassen.

Durch Corona hat sich die gewohnte Arbeitswelt weiterentwickelt: Collaboration-Tools wie Microsoft Teams, Zoom, WebEx und Co. haben sich während der Pandemie ihren Weg in den Arbeitsalltag vieler Unternehmen gebahnt und werden bleiben. Laut einer Studie vom Security-Hersteller Mimecast, einem der führenden Anbieter für Daten- und E-Mail-Sicherheit, geben fast zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen an, dass die Nutzung von Collaboration-Tools in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen sei. Neben der Sicherung von Unternehmensabläufen schaffen Collaboration-Tools jedoch gleichermaßen Herausforderungen für die Unternehmens-IT und bieten ein neues Einfallstor für Cyberkriminelle. Da die Nutzung der Tools auf absehbare Zeit nicht sinken wird, müssen Unternehmen handeln, um sich gegen neue Cyberattacken zu rüsten.

Collaboration-Tools können Vorteile haben: 58 Prozent der Befragten geben an, die erhöhte Flexibilität zu schätzen. Collaboration-Tools ermöglichen die örtliche und zeitliche Unabhängigkeit der Mitarbeiter und 42 Prozent der Studienteilnehmenden verbinden mit Collaboration-Tools eine schnellere und effizientere Kommunikation, denn vieles kann mit Hilfe der Tools über den kurzen Dienstweg geklärt werden. Außerdem sehen jeweils 37 Prozent der Teilnehmenden den vereinfachten Datenaustausch und eine erhöhte Produktivität als Vorteil der Tools.

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Collaboration-Tools als neues Einfallstor für Kriminelle

Neben dieser Vorteile bringen Collaboration-Tools jedoch auch Risiken für die IT-Sicherheit mit sich, die nicht unterschätzt werden dürfen. Da diese Anwendungen meist außerhalb der Kontrolle der Unternehmens-IT liegen, können sie bei mangelnden Sicherheitsmaßnahmen ein Einfallstor für Cyberkriminelle darstellen. So sehen 37 Prozent der teilnehmenden Unternehmen menschliche Fehler als Herausforderung beim Einsatz von Collaboration-Tools. Hierunter fällt zum Beispiel das Teilen von Passwörtern oder das Hereinfallen auf Phishing-Attacken. Letzteres könnte unter anderem in Form von gefälschten Einladungen zur Teilnahme an einem Microsoft Teams-Call erfolgen. Zudem sehen 36 Prozent den ungeplanten Zugriff von Dritten auf vertrauliche Inhalte als Sicherheitsrisiko. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn externe Personen, wie Projektpartner, einen zeitlich begrenzten Zugriff auf ein bestimmtes Projekt erhalten. Unter Umständen kann es passieren, dass Partner so auch Zugriffe auf Inhalte bekommen, die eigentlich unter Verschluss stehen. Außerdem befürchten 27 Prozent der Befragten, dass es zu Vorfällen von Schatten-IT kommen könnte: Mitarbeitende könnten unautorisierte Collaboration-Tools nutzen, die sie sich wünschen, die aber nicht von der Unternehmens-IT freigegeben sind. Werden diese jedoch ohne Befugnis genutzt, entstehen Gefahren im Bereich Datenschutz, Compliance und IT-Sicherheit.

So können Risiken minimiert werden

Es gibt Möglichkeiten, die mit den Collaboration-Tools einhergehenden Sicherheitsrisiken zu minimieren: 48 Prozent der befragten Unternehmen sehen einen Einsatz ergänzender Security-Software als bedeutendste Maßnahme. Sicherheitslösungen aus der Cloud etwa lassen sich schnell und einfach implementieren und können Unternehmen zusätzliche Sicherheit bieten. Außerdem sehen 43 Prozent der Studienteilnehmenden organisatorische Maßnahmen, wie die Ergänzung des Umgangs mit Collaboration-Tools in den Unternehmensrichtlinien, als wichtigen Schritt zur Minimierung von Sicherheitslücken. Gerade zur Vermeidung menschlicher Fehler meinen 34 Prozent der Befragten zudem, dass regelmäßige Security-Awareness-Trainings eine sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung von Risiken darstellen.


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