Erste Liga im Cybercrime

Köln ist Deutscher Botnetz-Meister

16. Mai 2012, 10:52 Uhr | Lars Bube

Keine Chance für Dortmund, München und Gelsenkirchen: In Sachen Botnetze ist Köln die klare Nummer eins in Deutschland. Rund ein Viertel aller infizierten Zombierechner steht in der schönen der Stadt am Rhein.

Was den Kölnern im Fußball nicht gelingt, macht man dafür offenbar in Sachen Cybercrime wett: Laut der neuen Ausgabe des Symantec Internet Security Threat Reports (ISTR) ist die Domstadt am Rhein eindeutig Deutscher Meister bei Botnetzinfektionen, nirgendwo sonst stehen so viele ungeschützte Hintertürchen offen. Rund ein Viertel aller fremdgesteuerten Rechner im Lande steht demnach in Kölner Wohnungen und Büros. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit großem Abstand abgeschlagen Duisburg (11 Prozent) und der aktuelle [Interims-]Fußball-Doppel-Meister Dortmund mit circa 8,5 Prozent. Grundsätzlich zeigt der Report, dass auf der gesamten West-Ost-Achse besonders viele Botnetz-Zombies unterwegs sind, während die Städte im Norden und Süden vergleichsweise sicher sind. So stehen in München laut den Symantec-Experten etwa nur 2,1 Prozent der in deutschland situierten Botnetz-Rechner, in Hamburg sogar nur 1,4 Prozent.

Trotz solcher Sicherheits-Ausfälle wie Köln ist Deutschland jedoch im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn insgesamt relativ gut aufgestellt. So bringt es etwa alleine die italienische Hauptstadt Rom, in der fast zehn Prozent aller europäischen Zombie-PCs arbeiten, auf knapp doppelt so viele Botnetz-Infektionen wie alle Städte Deutschlands zusammen. Alleine das reicht, um Italien den Titel als Europameister der Botnetzrechner zu sichern. Über alle Angriffs- und Schädlingskategorien hinweg ist laut den Symantec-Zahlen allerdings Deutschland führend.

Bei den Angriffstaktiken der Cyberkriminellen geht der Trend laut ISTR weiter in Richtung gezielter Social-Engineering- und Phishing-Angriffe, die breit gestreute Spamflut nimmt einstweilen, verstärkt durch die Abschaltung einiger großer Botnetze wie Rustock, stetig ab. Im vergangenen Jahr sank der Spam-Anteil am weltweiten Mailverkehr von 85 auf 75 Prozent ab. Laut Symantec ging auch die Zahl der entdeckten Software-Schwachstellen um 20 Prozent zurück.


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