IT-Sicherheits-Tools

Kostenloser Test: Wie viel Cybergangster für Ihre Daten bezahlen würden

14. September 2009, 11:57 Uhr | Bernd Reder
Das Ergebnis: Ein bisschen mehr als 11 Dollar kostet ein kompletter Satz mit den Daten des Autors.

Schlappe 11 Dollar 29 Cent würden Cyberkriminelle für die persönlichen Daten des Autors dieses Beitrages auf den Tisch legen. Das ermittelte zumindest Symantecs kostenloses Online-Tool »everyclickmatters«. Damit kann jedermann den Wert seiner »digitalen Identität« ermitteln.

Zugegeben, bei Everyclickmatters von Symantec handelt es sich in gewissem Maße um ein Spielzeug. Das Tool ermittelt, wie viel Geld ein Cyberkrimineller für die persönlichen Daten des Nutzers ausgeben würde.

Dazu fragt Everyclickmatters einige Daten ab, etwa ob der Nutzer online einkauft, Angaben zu seiner Person auf Social-Media-Plattformen wie Facebook platziert hat oder ob er Online-Banking nutzt. Zudem wird ermittelt, wie hoch der Rahmen der Kreditkarte oder der Dispo-Kredit ist. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, diesbezüglich »echte« Angaben zu machen.

Schwunghafter Handel mit Daten

Das Infame des Tools: Es fordert den Nutzer auf, eine Schätzung über den Wert seiner eigenen Daten aus Sicht eines Cyberkriminellen abzugeben. Die Angaben des Autors dieses Beitrages, er sei wohl wenigstens an die 100 Dollar wert, erwiesen sich als maßlos übertrieben. Ganze 11 Dollar 29 Cent würde laut Symantec ein Online-Angreifer für einen kompletten Datensatz von Herrn Reder ausgeben.

Auf den ersten Blick ist dies eine niedrige Summe. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass Cybergangster solche Daten in 100.00er oder Millionen-Stückzahlen kaufen (müssen). Der Grund: Nur ein Bruchteil der Angriffe, die auf Basis dieses Datenmaterials durchgeführt werden, ist erfolgreich, sprich das Bankkonto des Opfers wird geplündert oder der Kriminelle ordert Waren auf dessen Kosten.

Das Tool, das Symantec im Rahmen seiner Werbekampagne für die neuen Security-Pakete Norton Antivirus 2010 und Norton Internet Security 2010 lanciert hat, zeigt jedoch andererseits, dass auch die Daten von »Normalbürgern« für Online-Kriminelle interessant sind. Vor allem dann, wenn sich Puzzleteile zu einer kompletten »Identität« zusammenfügen lassen.


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