Virenbefall bei Apple-Computern

Mac-Trojaner befällt 670.000 Apple-Computer

11. April 2012, 16:04 Uhr |

Lange mussten sich Mac-Nutzer keine Gedanken über Viren, Trojaner und andere Schadsoftware machen. Mit zunehmender Beliebtheit der Geräte hat sich aber der Focus der Hacker auf diese Geräte verschoben. Jetzt wird Mac-Besitzern ihre Arglosigkeit beim Thema Sicherheit zum Verhängnis.

Für viele Mac-Nutzer gilt seit ewigen Zeiten das Credo, dass nur Windows-Rechner Antiviren-Software brauchen. Jetzt haben Hacker durch die zunehmende Beliebtheit von Apple-Geräten auch den Apfel zum Ziel für Schadsoftware erklärt. Flashback, der erste Trojaner, der sich gegen OS X wendet, hat schon über eine halbe Million der Computer mit dem Apfel-Logo befallen. Flashback verbreitet sich auch deshalb so schnell, weil auf den wenigsten Macs bislang eine Antivirus-Lösung installiert ist.

Die Sicherheitsexperten von Kaspersky beziffern die Zahl der bereits mit Flashback infizierten Macs auf 670.000. Schon Ende vergangener Woche war Doctor Web von 550.000 befallenen Apple-Computern ausgegangen. Untersuchungen zufolge betrifft das Flashback-Problem derzeit vor allem Nutzer in den USA und anderen englischsprachigen Ländern. Immer häufiger sind aber auch Macs hierzulande betroffen. Ob ein Mac betroffen ist, kann man mit Hilfe von Flashbackcheck feststellen.

Allenfalls spekulieren lässt sich über die Ziele, die die Urheber von Flashback mit ihrem Trojaner verfolgen. Wahrscheinlich ist, dass sie ihr aus hunderttausenden Macs bestehendes Botnetz nutzen, um Spam zu versenden, Attacken gegen andere Server zu fahren oder um sicherheitsrelevante, persönliche Daten abzufischen.

Flashback nutzt eine Sicherheitslücke in der Java-Laufzeitumgebung. Darüber nistet er sich zum Beispiel dann ein, wenn der Mac-Nutzer eine infizierte Website besucht. Anschließend legt er weiteren Programmcode aus dem Internet nach. Auch deshalb ist es schwierig, das Schadprogramm wieder loszuwerden, hat man es sich erst einmal eingefangen. Zwar gibt es mittlerweile eine Software von Kaspersky, die Flashback deinstallieren soll. Sie bietet aber keine hundertprozentige Sicherheit. Deshalb raten die meisten Experten dazu, befallene Macs mit einer frischen Installation von OS X auszurüsten.

Zwischenzeitlich hat Apple bereits reagiert und ein Sicherheitsupdate für Java zum Download bereitgestellt. Dieses Update lässt sich über die in OS X integrierte Software-Aktualisierung beziehen. Dazu klicken Sie einfach auf das Apfel-Logo links oben in der Menüleiste, gehen auf „Softwareaktualisierung“ und folgen den Anweisungen, die Ihr Mac Ihnen daraufhin gibt.


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