Ineffektive Geldverschwendung

NSA lauscht erfolglos

14. Januar 2014, 11:13 Uhr | Lars Bube
Die Abhöraktionen der NSA sind laut einer US-Stiftung weitgehend sinnlos. (Bild: jorgophotography, fotolia.de)

Ein amerikanischer Think-Tank hält die massiven weltweiten Lauschangriffe der NSA für reine Geldverschwendung. Nur in einem Fall seien sie überhaupt erfolgreich gewesen.

Nachdem die Abhöraktionen des amerikanischen Geheimdienstes NSA dank der Enthüllungen durch Edward Snowden seit Monaten immer wieder für weltweites Aufsehen sorgen, hat sich jetzt der US-Think-Tank New America Foundation die Arbeit der digitalen Schlapphüte einmal genauer angesehen. Die Organisation wertete dazu in einer Studie insgesamt 225 Terrorismus-Ermittlungen seit dem 11. September 2001 aus, an denen die NSA beteiligt war. Das klare Fazit der Studie lautet, die NSA habe »keinen erkennbaren Einfluss auf die Verhinderung von Terrorakten gehabt«.

Lediglich in einem einzigen der Fälle seien die von der NSA gewonnenen Daten überhaupt entscheidend zur Aufklärung gewesen. Dabei hatte es sich um die Überwachung eines Taxifahrers aus San Diego gehandelt, der Geld an eine terroristische Vereinigung in Somalia überwiesen habe und dafür zusammen mit seinen Komplizen verurteilt wurde. Eine Gefahr für die USA habe hier jedoch nicht bestanden, so die Aktivisten. In allen anderen Fällen habe die riesige Datensammlung der NSA nichts geholfen, so die New America Foundation. Viel effektiver seien hier jeweils die üblichen Ermittlungsmethoden der Behörden gewesen, mit deren Hilfe die restlichen Verdachtsmomente geklärt werden konnten.

--- forum[x] ---Zum Abschluss ihres Berichtes geben die Mitglieder der Stiftung den staatlichen Ermittlern noch ein paar Tipps, wie der Kampf gegen den Terror effektiver und erfolgreicher gestaltet werden könnte. Statt mehr Daten zu sammeln sei es dafür vor allem notwendig, die vorhandenen, auf konventionellem Wege gewonnenen, Daten besser zu verstehen und sie auch zu teilen, anstatt sie nur im Geheimarchiv einzelner Dienste verschwinden zu lassen, so die Empfehlung.


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