Wiederherstellungskosten verdoppelt

Nur 8 Prozent der Firmen erhalten ihre Daten vollständig zurück

30. April 2021, 10:12 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

Sophos-Studie zeigt: Die Kosten für die Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff haben sich in Deutschland in einem Jahr verdoppelt und die durchschnittliche Lösegeldzahlung beträgt 115.000 Euro. Außerdem bekommen nur acht Prozent der Betroffenen im Falle einer Zahlung all ihre Daten zurück.

Sophos hat eine weltweite Studie in Auftrag gegeben und gibt nun die Vergleichs-Ergebnisse zwischen den Jahren 2020 und 2021 bekannt.

Die internationalen Durchschnittskosten für die Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff haben sich in einem Jahr mehr als verdoppelt, konkret von rund 630.000 Euro in 2020 (Deutschland 390.000 Euro) zu 1,53 Millionen Euro in 2021 (Deutschland 970.000 Euro). Die durchschnittliche Lösegeldzahlung beträgt laut »The State of Ransomware 2021« weltweit 140.000 Euro und in Deutschland 115.000 Euro. Die Studie zeigt auch, dass nur acht Prozent der betroffenen Organisationen im Falle einer Zahlung restlos alle Daten wiederbekommen haben. Knapp ein Drittel (29 Prozent) weltweit bekam nicht mehr als die Hälfte der verschlüsselten Daten zurück.

Für die »The State of Ransomware 2021« Studie wurden im Januar und Februar 2021 5.400 IT-Entscheidende in mittelgroßen Organisationen (100 bis 5.000 Mitarbeitende) in 30 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, dem Asia-Pazifik-Raum, Zentralasien, dem Mittleren Osten und Afrika befragt. Die Untersuchung wurde von Sophos in Auftrag gegeben und von Vanson Bourne, einem unabhängigen Marktforschungsinstitut, durchgeführt.

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Weniger Opfer aber höherer Schaden

Die Zahl der Organisationen, die Opfer einer Ransomware-Attacke wurden, sank von 51 Prozent (Deutschland 57 Prozent) in 2020 auf 37 Prozent (Deutschland 46 Prozent) in 2021 und weniger Unternehmen litten unter Datenverschlüsselung (54 Prozent in 2021 gegenüber 73 Prozent in 2020). Dennoch enthüllten die neuen Studienergebnisse laut der Studien-Autoren einen beunruhigenden Trend im Hinblick auf die Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs. »Der vermeintliche Rückgang der betroffenen Organisationen ist eine gute Nachricht, wird aber durch die Tatsache beeinträchtigt, dass diese Zahl zumindest teilweise, Änderungen im Verhalten der Angreifer widerspiegelt«, so Chester Wisniewski, Principal Research Scientist bei Sophos. »Wir haben beobachtet, wie Angreifer von groß angelegten, generischen und automatisierten Angriffen zu gezielteren Angriffen übergehen, die auch menschliches Hacking via Tastatur umfassen. Während die Gesamtzahl niedriger ist, zeigt unsere Erfahrung, dass das Schadenspotenzial dieser zielgerichteten Angriffe weitaus höher ist. Sich von derartigen Attacken zu erholen, ist viel aufwändiger, was sich in den verdoppelten Kosten für die Wiederherstellung der Daten abbildet.«


  1. Nur 8 Prozent der Firmen erhalten ihre Daten vollständig zurück
  2. Erholung nach Attacke kostet zehn Mal so viel wie die Lösegeldzahlung

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