E-Commerce-Umfrage

Onlineshops unterschätzen Notwendigkeit von Security

19. Juli 2021, 7:00 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

Die Mehrheit der Onlineshops in Deutschland schätzt laut einer Umfrage gewerbliche Risiken zu gering ein. IT-Sicherheitsmaßnahmen seien demnach vielerorts noch nicht ausreichend implementiert. Das Risiko von Hackerangriffen wird kaum wahrgenommen, obwohl derlei Schäden die höchsten sind.

Ein geringes Risiko von Haftpflicht- und Cyber-Schäden für das eigene Geschäftsmodell sieht die Mehrheit der Onlineshop-Betreiber in Deutschland – ein Trugschluss, wie der Vergleich mit den Zahlen aus der Hiscox Schadenstatistik zeige. Denn vor allem Haftpflicht-Risiken machen in der Realität einen Großteil aller Schäden aus. Auch die Zahl der Cyber-Schäden nimmt immer weiter drastisch zu. Eine E-Commerce-Umfrage unter Onlineshop-Betreibern vom Spezialversicherer Hiscox zeigt, dass entsprechende Cyber-Sicherheitsmaßnahmen in den Unternehmen mehrheitlich nicht implementiert wurden.

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Realitätscheck gewerblicher Risiken

Zwischen Risikowahrnehmung der Onlineshops und den realen Schadenzahlen gibt es vor allem bei der Berufshaftpflicht eine deutliche Lücke: So bewerten 71 Prozent der Befragten ein übliches Schadensszenario wie Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzungen maximal als geringes Risiko. Bei Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern liegt dieser Wert sogar bei 78 Prozent. Ein Blick in die Schadenstatistiken von Hiscox zeigt jedoch, dass knapp ein Viertel (24 Prozent) des gesamten Schadenaufwands bei Onlineshop-Versicherungen durch wettbewerbswidriges Verhalten und Urheberrechtsverletzungen entsteht. Insgesamt sind 60 Prozent der Schadenfälle bei Onlineshops im Bereich der Berufshaftpflicht angesiedelt und machen rund 50 Prozent des Schadenvolumens aus. Besonders betroffen sind kleine Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 150.000 Euro. Trotz der geringen Risikobewertung erwarten 55 Prozent der Befragten die Integration der Berufshaftpflicht im Rahmen einer Onlineshop-Versicherung.

Haftung auch für zugekaufte Produkte gewünscht

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Bereich Betriebshaftpflicht, in den Gefahren von Produkthaftungs- oder Schadenersatzforderungen bei Personen- und Sachschäden fallen. Diese Risiken werden von 47 Prozent der Onlineshop-Betreiber als gering und nur von 22 Prozent als hoch eingestuft. Schäden in diesem Bereich stellen aber laut Schadenstatistiken von Hiscox mit 20 Prozent der Schadenfälle und 27 Prozent des gesamten Schadenvolumens das zweitgrößte gewerbliche Risiko für Onlineshops dar. Eine Absicherung über eine Betriebshaftpflicht als Teil der Onlineshop-Versicherung fordert hier knapp die Hälfte (49 Prozent) der Onlineshop-Betreiber. Aufgrund der Abhängigkeiten von Fremdprodukten wünschen sich 42 Prozent der Verantwortlichen für Onlineshops im Rahmen einer Onlineshop-Versicherung die Haftung auch für zugekaufte Produkte innerhalb und außerhalb der EU.  


  1. Onlineshops unterschätzen Notwendigkeit von Security
  2. Cyber-Gefahren werden nicht wahrgenommen

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