Rundumschutz im Rechenzentrum

25. Juli 2008, 19:49 Uhr |

Sichere IT-Umgebungen – Nur ein systematisches und umfassendes Konzept macht Datacenter wirklich sicherer.

Die IT-Verantwortlichen sollten die Sicherheit ihrer IT-Anwendungen immer aus mehreren Perspektiven betrachten. Dazu gehören die physikalische Sicherheit der IT-Systeme, der Schutz vor Übergriffen (logische Sicherheit) und die technische Sicherheit, die für hohe Verfügbarkeit sorgt. Sollte diese übergreifende Betrachtung der IT-Sicherheit nicht gewährleistet sein, droht die Gefahr erheblicher wirtschaftlicher Verluste. Es bestehen effektive Mittel und Wege, wie sich die Rechenzentrumsstruktur auf allen Ebenen sichern lässt.

Bei der Abwehr möglicher Schäden durch Sicherheitslecks sehen sich die Verantwortlichen mit einer Vielzahl rechtlicher, betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Anforderungen konfrontiert. Nur ein ganzheitlicher Ansatz gewährleistet, dass die zuständigen Mitarbeiter dazu in der Lage sind, alle zentralen Risiken zu identifizieren und mit Hilfe passgenauer Sicherheitsmaßnahmen zu neutralisieren.

Da wären zunächst die physikalischen Gefahren, denen Rechenzentren ausgesetzt sind. Schäden an der Infrastruktur und damit verbundene Datenverluste entstehen unter anderem durch äußere Einwirkungen, beispielsweise Feuer, Löschwasser, Staub oder Explosionen. Auch die menschliche Komponente ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. So kann unbefugter Zugriff versehentliche oder absichtliche Beschädigungen zur Folge haben. Neben solchen externen Einwirkungen liegt eine weitere entscheidende Gefahrenquelle in der IT-Infrastruktur selbst. Mängel in ihrer Ausstattung führen immer wieder zu kostspieligen Ausfällen und Stillstandszeiten.

Sicherer Betrieb beginnt bei der Planung

Wenn IT-Verantwortliche und Rechenzentrumsbetreiber gezielte Sicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzen, haben sie die Chance, sämtlichen Gefahren für den laufenden Betrieb wirkungsvoll zu begegnen. Dabei sollten sie Sicherheitsabwägungen bereits in der Planungsphase berücksichtigen und IT-Infrastruktur sowie Raumkonzept den jeweiligen Sicherheitsbedürfnissen anpassen. Das gilt sowohl beim Ausbau eines bestehenden Rechenzentrums, als auch bei kompletten Neubauten. Nur wer die Risiken im voraus identifiziert hat, kann sich für den richtigen Schutz entscheiden. Die sorgfältige Erhebung der tatsächlichen und künftigen Anforderungen an Leistung und Verfügbarkeit sollte deshalb der erste Schritt beim Sicherstellen der physikalischen Sicherheit eines Rechenzentrums sein. Denn diese Faktoren entscheiden letztlich über Umfang und Reichweite der Maßnahmen, die für eine erfolgreiche Risikoabwehr zu treffen sind.

Bereits an dieser Stelle bringt der Einsatz externen Know-hows – beispielsweise von Rittal im Verbund mit den Tochterunternehmen Lampertz und Litcos – großen Nutzen. Zum einen ermöglicht der geschulte Blick von außen, gerade die Gefahrenquellen offen zu legen und entsprechend zu bewerten, die oftmals intern übersehen werden. Zum anderen hilft die Kooperation mit Partnern, die von der Risikoanalyse, Planung, über Installation und Inbetriebnahme bis hin zum After-Sales-Service alles aus einer Hand liefern – und das bei der Realisierung eines höchstmöglichen Sicherheitsgrads. Diese Zusammenarbeit sorgt für anforderungs- und zukunftsgerechte Planungen, beschleunigt den Bau- oder Umbau und erhöht Betriebssicherheit, Verfügbarkeit und Effizienz der späteren Gesamtlösung. Nicht zuletzt lässt sich auf diese Weise auch im Dschungel der internationalen Gesetze und Vorschriften ein klarer Kopf behalten.

Räumliche Sicherheit

Auch aktuelle Standards für IT-Sicherheitsräume helfen bei der Planung, denn sie definieren Last- und Grenzwerte für eine Vielzahl physikalischer Gefährdungen wie Wasser, Rauch, Einbruch und Staub. Existenzgefährdende Brandschäden entstehen jedoch auch durch Feuer, die innerhalb der IT-Räume ausgebrochen sind. Deshalb muss auch die Ausführung der baulichen Hülle und der Infrastrukturen des Rechenzentrums höchsten Sicherheitsanforderungen genügen, um zum Beispiel Brandüberschläge zu verhindern.

Auf diese Anforderung reagieren Anbieter von Sicherheitsräumen heutzutage mit einem modularen aber dennoch durchgängigen Angebot, das sich auch im laufenden Betrieb umbauen und erweitern lässt. Durchdachte und bewährte Konzepte wie »Haus-im-Haus« oder »Raum-im-Raum« lassen sich an verschiedene Situationen anpassen. Leistungsfähige Anbieter produzieren den Sicherheitsraum nach Maßen und Vorgaben der späteren Installation im Werk vor und montieren ihn dann komplett und schlüsselfertig. Dies ist auch im laufenden Betrieb des Rechenzentrums möglich.

Das System solcher Anbieter erspart der Umgebung Belastungen durch Emissionen, Staub, Lärm, Bauabfälle und nicht zuletzt die kostspielige Behinderung des Betriebs und ist zudem über das »European Certification Boards Security« (ECB S) zertifiziert. Eine solche Raum-im-Raum-Lösung schützt im Brandfall nachweisbar bis zu drei Stunden vor Feuer und hält mindestens 60 Minuten eine Maximal-Temperatur von 70 Grad Celsius sowie eine maximale Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent aufrecht. Die unternehmenskritischen IT-Systeme bleiben intakt.

Wichtige Aspekte beim Aufbau der beschriebenen Infrastruktur sind neben resistenten und ressourcenschonenden Materialien und Konstruktionen auch die Zugangskontrolle und die laufende Überwachung. Umfassende Sicherheitslösungen ermöglichen nur befugten Personen den Zugang zum Rechenzentrum. Sollte es nötig sein, so lassen sich einzelne Bereiche oder Racks zusätzlich mit individuellen Passwörtern oder numerischen Codes sichern. Zunehmend finden auch in Türen oder Griffen integrierte biometrische Verfahren Verwendung, beispielsweise Fingerabdrücke, Sprach- oder Iris-Kontrollen.

Ziel Verfügbarkeit

Neben den zuvor genannten Sicherheitsmaßnahmen in den Bereichen Architektur und Raumlayout sowie Bauausführung und Sicherheitstechnik gelten die IT-Infrastruktur selbst und ihr Betrieb als entscheidende Sicherheitsfaktoren. Eine Hochverfügbarkeit von 99,995 Prozent und mehr erfordert eine vollständige Redundanz der IT-Systeme und -Infrastrukturen. Letztere haben neben der hohen Verfügbarkeit und Sicherheit auch einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamteffizienz eines Rechenzentrums. Sie sollten gleichzeitig eine wirtschaftlich und ökologisch effiziente Lösung für Unternehmen darstellen. Dabei helfen eine Vielzahl unterschiedlicher Komponenten.


  1. Rundumschutz im Rechenzentrum
  2. Das Rack als Hightech-Produkt

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