Nachfrageanstieg seit NSA-Skandal

Russischer Geheimdienst ordert deutsche Schreibmaschinen

26. Juli 2013, 13:17 Uhr | Folker Lück
Low-Tech-Verkaufsschlager

Der russische Geheimdienst hat beim deutschen Hersteller Olympia Business Systems 20 elektrische Schreibmaschinen und 500 Farbbänder angefragt.

Olympia-Geschäftsführer Heinz Prygoda freut sich über den Nachfrageschub bei Schreibmaschinen. (Foto: Olympia Business Systems)
Olympia-Geschäftsführer Heinz Prygoda freut sich über den Nachfrageschub bei Schreibmaschinen. (Foto: Olympia Business Systems)

Keine Frage: Eigentlich haben Notebooks, Tablets und Smartphones die Schreibmaschine vollends verdrängt. Dennoch gehen bei der deutschen Marke jährlich rund 8.000 Schreibmaschinen über die Ladentheke. Und Dank des Spionageskandals rund um »Prism« & Co. scheint das scheinbar veraltete Schreibgerät gerade eine kleine Renaissance zu erleben. Denn wie die in Hattingen bei Essen ansässige Olympia Business Systems Vertriebs GmbH mitteilt, hat der russische Geheimdienst aktuell ein Angebot für 20 elektrische Schreibmaschinen und 500 Farbbänder angefordert.

Olympia Business Systems, 1997 von Heinrich Prygoda gegründet, hält die Vertriebsrechte und Markenlizenz der einst weltbekannten Olympia Büromaschinenwerke AG aus Wilhelmshaven.

Neben dem russischen Geheimdienst zählt Olympia auch einige Prominente zu den Fans der Olympia-Schreibmaschine: Sowohl Kultregisseur Woody Allen als auch Helmut Rellergerd, Autor der Geisterheftreihe »John Sinclair«, sind bekennende Schreiber auf Schreibmaschinen von Olympia.

Wer seinem Notebook misstraut und sich für eine Olympia-Schreibmaschine interessiert: Das Unternehmen bietet aktuell vier Modelle an, die je nach Variante und Ausstattung zwischen 199 und 699 Euro kosten. Auch wenn die Geräte längst nicht mehr zum Kerngeschäft des Herstellers gehören, freut sich Firmenchef Prygoda über das kontinuierliche Interesse: »Es ist einfach schön, dass wir mit den Schreibmaschinen, die Olympia bekannt gemacht haben, noch heute Erfolg haben und den Anforderungen der Nutzer gerecht werden«.


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