Einbindung von QKD-Schlüsseln in R&S SITLine erfolgreich getestet

Schritt zur quantensicheren Verschlüsselung

9. Januar 2023, 8:30 Uhr | Wilhelm Greiner
© Universität der Bundeswehr München

In der Forschung an zukunftssicheren kryptografischen Verfahren hat das Projekt MuQuaNet (Munich Quantum Network) der Universität der Bundeswehr München laut Projektpartner Rohde & Schwarz Cybersecurity einen wichtigen Schritt getan: Man habe ein neu entwickeltes Schlüssel-Management-System zur Einbindung von QKD-Schlüsseln in die Netzwerkverschlüsseler der hauseigenen Baureihe R&S SITLine erfolgreich getestet. Dies soll helfen, den Weg in Richtung hochsicherer quantenresistenter Netze zu ebnen.

Die Ankunft von Quantencomputern erfordert es, zukunftssichere kryptografische Verfahren zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein dabei ist QKD (Quantum Key Distribution, die quantenbasierte Verteilung von kryptografischen Schlüsseln). Das Verfahren nutzt, wie Rohde & Schwarz Cybersecurity erläutert, die physikalischen Eigenschaften der Quantenmechanik, um zwei oder mehreren Teilnehmern einen gemeinsamen sicheren Schlüssel für die Kommunikation zu liefern.

Im Projekt MuQuaNet arbeitet die Universität der Bundeswehr München unter anderem mit Rohde & Schwarz Cybersecurity daran, ein quantensicheres Kommunikationsnetz für Forschung und Evaluierung zu entwickeln, aufzubauen, zu betreiben und weiteren Forschungseinrichtungen und Behörden zur Verfügung zu stellen. In diesem Projekt wurde nun, wie MuQuaNet meldet, erstmalig das Schlüssel-Management-Konzept für die Integration von QKD-Schlüsseln in die SITLine-Layer-2-Verschlüsselungsgeräte an einem echten QKD-System erprobt.

Dieses Verfahren sieht ein LKMS (Local Key Management System) vor, das die QKD-Schlüssel per „ETSI GS QKD 014“-Standard bezieht und für die Verwendung mit den SITLines in den Streaming- basierten „ETSI GS QKD 004“-Standard übersetzt. Die Logeinträge zeigten dabei laut Meldung der Bundeswehr-Uni, dass das regelmäßige Rekeying mit den so bezogenen QKD-Schlüsseln erfolgte. Damit habe man im MuQuaNet-Projekt einen weiteren wichtigen Meilenstein in Richtung hochsicherer quantenresistenter Netze erreicht.
 
Die Netzwerkverschlüsseler der Produktfamilie R&S SITLine dienen dazu, Behörden und Unternehmen vor Spionage ebenso zu schützen wie vor der Manipulation von Daten, die per Ethernet über Festnetz, Richtfunk oder Satellit übertragen werden. Die Geräte erfüllen laut Hersteller die Anforderungen von staatlichen Institutionen, Unternehmen wie auch Kritis-Betreibern und sind vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zugelassen. Die Gerätefamilie basiere auf 30-jähriger Kryptoexpertise und biete „Security Made in Germany“.

 

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