IT-Sicherheit

»Smishing« wird zum Problem im Mobilfunk

11. September 2007, 23:25 Uhr | Bernd Reder

Immer mehr Online-Betrüger erweitern ihr Betätigungsfeld. Sie versuchen ihren Opfern nicht mehr mithilfe von E-Mails Passwörter und Log-in-Daten zu entwenden, sondern setzen verstärkt auf SMS.

Auf »Smishing« und SMS-Spam statt »Phishing« setzen nach Angaben der Sicherheitsfirma Cloudmark verstärkt Online-Betrüger. Betroffen sind vor allem die Regionen Westeuropa und Asien.

Ähnlich wie bei Phishing-E-Mails werden bei Smishing-Nachrichten die Empfänger aufgefordert, Accounts bei Banken, Online-Versendern oder Auktionshäusern wie Ebay zu »verifizieren«. Die Absender wollen allerdings nur an die Daten der Opfer herankommen, um diese dann für eigene Zwecke zu nutzen.

Nach Angaben von Cloudmark profitieren die Betrüger davon, dass immer mehr Mobilfunkkunden Tarife nutzen, mit denen sie preisgünstig ins Internet gehen und auf Web-Seiten zugreifen können. Ungewollt leisten Mobilfunk-Carrier solchen Betrugsversuchen Vorschub, indem sie beispielsweise Flatrates anbieten.

SMS mit Gewinnbenachrichtigung

Eine andere Methode nutzt SMS, um Empfänger zum Anruf kostenpflichtiger Service-Nummern zu verleiten.

Ein Beispiel aus meinem »Giftschrank«: In einer Spam-SMS wird mitgeteilt, der Empfänger habe bei einem Preisausschreiben gewonnen. Er müsse eine bestimmte Telefonnummer anrufen und dort einen Zahlencode angeben, damit ihm der Preis zugestellt werden könne.

Hinter der Nummer, etwa 09003, verbirgt sich jedoch kein Gewinn, sondern ein »Premium«-Dienst mit entsprechend hohen Gebühren.

Nach Angaben von Cloudmark sind Smishing und der Versand von Spam-SMS derzeit vor allem in Europa auf dem Vormarsch. Der Grund sind die im Vergleich zu Nordamerika relativ niedrigen SMS-Gebühren. Deshalb rechnet sich Spamming mittels SMS in den USA nicht.

Unerwünschte SMS am Gateway abfangen

Mobilfunk-Carrier können Cloudmark zufolge ihre Kunden vor solchen Angriffen schützen, indem sie Spam- und Smishing-Nachrichten am SMS-Gateway ausfiltern. Der Hersteller bietet entsprechende Lösungen dafür an.

Die Beratungsfirma Ferris Research schätzt, dass 2005 weltweit etwa 500 Millionen Spam-Nachrichten über Mobilfunknetze verschickt wurden. Für 2007 erwartet Ferris bereits eine Milliarde solcher SMS.


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