CeBIT Expertendiskussion

Soziale Netzwerke: Spagat zwischen Nutzen und Gefahr

5. März 2010, 9:43 Uhr | Lars Bube
Die Expertenrunde auf der CeBIT: v. l. Wolfgang Back, Hans Solar (Fachredakteur CD Austria), Dr. Johannes Mainusch (Vice-President Operations, XING AG), Ralf Benzmüller (G Data Security Labs), Fabian v. Keudell (Fachredakteur CHIP), Ossi Urchs (Internet-Guru), Wolfgang Rudolph. (Bild: G Data)

Soziale Netzwerke wie Xing oder MeinVZ finden mehr und mehr Anhänger, auch in Unternehmen wird ihr Potential zur Kontaktpflege inzwischen gerne genutzt. Immer wieder bleibt dabei vor lauter Mitmachnetz jedoch der Datenschutz auf der Strecke, so das einhellige einer Expertenrunde auf der CeBIT.

In den letzten Jahren sind Social Networks zu einem zentralen Bestandteil der Internetkultur geworden, der sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftsnutzern auf breiten anklang stößt. Doch neben den Vorteilen der schnellen und flexiblen Kontaktaufnahme und -pflege werden von beiden Nutzergruppen gerne die Risiken wie Datenschutz und Inhaltsverantwortung vernachlässigt.

»Das Dilemma von sozialen Netzwerken besteht darin, dass man Freunde mit ähnlichen Interessen finden will. Dazu muss man diese Interessen nennen, andererseits ist es möglich, diese Informationen für kommerziell motivierte Zwecke zu missbrauchen«, fasste Ralf Benzmüller, Leiter G Data Security Labs, das gebotene Gefahrenpotential im Rahmen einer Expertenrunde auf der CeBIT zusammen.

Gleichzeitig ist es heute jedoch in einigen Branchen fast schon Pflicht, ein elektronisches Profil bereitzuhalten. Somit gilt es, die vermeidbaren Übel in den Griff zu bekommen. Dafür muss jedoch zuallererst ein entsprechendes Problembewusstsein bei der Großzahl der Nutzer erzeugt werden, wie auch Hans Solar, Fachredakteur CD Austria, feststellte: »Die Kommunikation ohne Grenzen bietet sehr viele Vorteile. Das Bewusstsein über Nachteile muss aber erst geschaffen werden«.

Studien belegen beispielsweise immer wieder, dass die beliebtesten Passwörter für Soziale Netzwerke so unsichere Kandidaten wie »123456« oder »iloveyou« sind. So machen sie es Cyberlangfingern unnötig leicht, an ihre Daten zu kommen und damit auch gleich ihre Kontaktliste zu kapern und mit Spam oder Phishing zu überziehen - ein weiteres Feld auf dem die Nutzer meist noch viel zu blauäugig auf die Angriffe mit verseuchten Botschaften hereinfallen.


  1. Soziale Netzwerke: Spagat zwischen Nutzen und Gefahr
  2. Neue gesellschaftliche Diskussion um Datenschutz gefordert

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