Angriff auf die Email-Sicherheit

Spam spricht Deutsch

5. Dezember 2012, 9:56 Uhr | Lars Bube
Die Malware-Spammer locken ihre Opfer immer glaubwürdiger. (Bild: Gina Sanders - Fotolia.com)

Die Versender von gefährlichem Spam passen sich der zunehmenden Vorsicht gegenüber verdächtigen Emails immer besser an. Inzwischen sind fast ein Viertel aller in Deutschland auflaufenden Spam-Mails auch auf Deutsch verfasst.

In den letzten Jahren ist Spam zu einem alltäglichen Problem des Internets geworden. Über 90 Prozent aller versendeten Emails sind inzwischen Schrott bis gefährlich, die meisten Nutzer lassen inzwischen immerhin die Finger von Nachrichten über "Big Business Opportunity from Ghana, my Friend", "Bankirrtum auf en Caymans zu Deinen Gunsten" und "Viagra on Sale". Doch auch die Spammer lernen dazu und passen sich immer mehr dem normalen Mailverkehr an, um nicht aufzufallen. Gerade die Versender von Schadcode haben ein besonders großes Interesse daran, dass ihre Botschaften von möglichst vielen Empfängern geöffnet und für glaubwürdig gehalten werden. Sie investieren immer mehr Mühen, um neue Opfer zu finden.

So waren beispielsweise im November unter allen vom Antispam-Anbieter eleven aus deutschen Postfächern aussortierten Spam-Mails bereits 21,3 Prozent auf Deutsch verfasst. Zwar gibt es dabei weiterhin zahlreiche Fälle von schwer gebrochen formulierten und relativ offensichtlichen Fallen. Wesentlich schneller steigt im Verhältnis jedoch die Zahl nur schwerer zu erkennender Spam-Botschaften. Immer häufiger nutzen die Versender beispielsweise die Namen lokaler Unternehmen aus, um die Empfänger in einem Gebiet guten Glaubens dazu zu bringen, auf ihre verseuchten Links oder Anhänge zu klicken. Aber auch der Ruf und die Logos großer Firmen wie Postversendern, Mobilfunkanbietern und Banken wird weiterhin gerne als vertrauensbildende Maßnahme missbraucht. Erst vergangene Woche hatte eine täuschend echt anmutende Mail über eine vermeintliche Rückzahlung von PayPal tausende deutsche Nutzer zum öffnen eines verseuchten Anhangs überzeugt und damit ihre Rechner dabei mit Malware verseucht.


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