E-Mail-Sicherheit: Spam

Spamhaus: Namhafte Service-Provider leisten Spam Vorschub

7. Januar 2009, 11:53 Uhr | Bernd Reder
Die Topp 10 der ISPs, über deren Netz Anfang Januar laut Spamhaus die meisten Spam-E-Mails versendet wurden.

Nach Angaben der Non-Profit-Organisation Spamhaus tun viele Internet-Service-Provider zu wenig, um Versendern von Spam-E-Mails das Leben schwer zu machen. Auf der aktuellen Topp-10-Liste der Spam-ISPs der Organisation finden sich denn auch prominente Unternehmen wie Sprint und Verizon.

Die Hochburg der Spammer sind nach wie vor die USA. Deutschland rangiert auf dem sechsten Platz.
Die Hochburg der Spammer sind nach wie vor die USA. Deutschland rangiert auf dem sechsten Platz.

Unter den zehn größten »Spam-Schleudern« unter den Internet-Service-Providern befanden sich Anfang Januar laut Spamhaus unter anderem die brasilianische Tochtergesellschaft von Telefonica (Rang 9), Sprint.net (Platz 8), Verizon.com (Rang 6) sowie Gilat.Net aus Israel (Platz 4). Spitzenreiter ist derzeit der türkische ISP Sistemnet.

Nach Angaben von Spamhaus haben die meisten ISPs Anti-Spam-Techniken implementiert. Ihre Bemühungen, das Aufkommen unerwünschter Nachrichten niedrig zu halten, würden allerdings von den wenigen »schwarzen Schafen« der Branche unterlaufen.

Ein Grund sei mangelndes Interesse einzelner ISPs an Anti-Spam-Maßnahmen, vor allem wegen der damit verbundenen Kosten. Hinzu kommt Spamhaus zufolge, dass der eine oder andere Service-Provider nicht auf den Umsatz verzichten möchte, den ihnen Spammer bringen.

Ein weiterer Faktor, der den Kampf gegen den Werbemüll erschwert, sie die technische Inkompetenz etlicher ISPs. Doch nicht nur Service-Provider sähen sich immer stärker mit dem Thema Spam konfrontiert, sondern auch Anbieter von kostenlosen Online-Services wie Google und Yahoo sowie Social-Networking-Plattformen à la Facebook und StudiVZ.

USA nach wie vor Spam-Hochburg

Die meisten Spam-Versender operieren von den USA aus. Mit weitem Abstand folgen China, Russland und Großbritannien. Deutschland findet sich hinter Südkorea auf Platz sechs in dieser Rangliste wieder.

Für 80 Prozent des Spams, der an Internet-User in Nordamerika und Europa geht, sind nach Angaben der Anti-Spam-Organisation nur rund 200 Einzelpersonen oder Gruppen verantwortlich. Unter diesen Topp 10 ist Deutschland nicht vertreten.

Das Spitzentrio stammt aus den USA, Russland und Indien. Unter den zehn aktivsten Spam-Versendern finden sich vier Organisationen aus Russland sowie eine aus der Ukraine. Das zeigt, dass dieses »Geschäft« vor allem in Osteuropa ein lukrativer Erwerbszweig ist.


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