Sicherheit und Web 2.0

Studie: Web 2.0 trotz Sicherheitsrisiken Teil der Arbeitswelt

28. April 2010, 14:27 Uhr | Bernd Reder

Den IT-Abteilung und Security-Experten bereiten Web-2.0-Anwendungen häufig Bauchschmerzen. Der Grund: Sicherheitsbedenken. Aus dem Arbeitsalltag sind sie laut einer Untersuchung aber nicht mehr wegzudenken.

Angst vor Schadsoftware und dem Verlust von internen Informationen werden als größte Risiken von Social Media und Web 2.0 gesehen.
Angst vor Schadsoftware und dem Verlust von internen Informationen werden als größte Risiken von Social Media und Web 2.0 gesehen.
Firmen sehen sehr wohl die Vorteile, die Web-2.0-Services bringen, etwa eine höhere Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter.
Firmen sehen sehr wohl die Vorteile, die Web-2.0-Services bringen, etwa eine höhere Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter.

Ob es IT-Sicherheitsexperten von Unternehmen wollen oder nicht: Web 2.0 gehört auch im professionellen Umfeld mittlerweile zum Alltag. Das ergab eine Umfrage unter Managern und Angestellten von Firmen in Deutschland, England, den USA und Australien. Durchgeführt wurde sie im Auftrag der IT-Security-Firma Clearswift.

Laut der Untersuchung fördern oder erlauben knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter über Web-basierte Kommunikationskanäle. In Deutschland sind es 68 Prozent der Firmen, also etwas mehr als der Durchschnitt (65 Prozent).

Allerdings sind nur 38 Prozent der Befragten hier zu Lande der Auffassung, dass Web-2.0-Kommunikation für den Unternehmenserfolg wichtig ist. Skype, Twitter oder Instant-Messaging werden offenbar eher als »Beiwerk« betrachtet, das die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht.

Das bestätigt ein anderes Resultat der Befragung: Die Nutzung von Web 2.0 und sozialen Netzwerken fördert die Motivation und Produktivität von Mitarbeitern – davon sind laut der Clearswift-Untersuchung im Schnitt 55 Prozent der leitenden Angestellten überzeugt. In Deutschland liegt dieser Wert sogar bei 67 Prozent.

Private Netzwerk zum Wohl der Firma eingesetzt

Rund ein Drittel der Angestellten gibt an, dass sie ihre privaten Netzwerke durchaus zum Vorteil des Unternehmens nutzen. Interessant ist, dass in Deutschland 64 Prozent der Manager ihren Mitarbeitern den verantwortungsvollen Umgang mit Internet und Web 2.0 zutrauen. Allerdings gibt ein großer Teil der Büroangestellten zu, dass ihr Verhalten dort von ihrem Arbeitgeber wohl nicht so erwünscht ist.

So gaben 40 Prozent der Befragten aus Deutschland an, sie sprächen in sozialen Netzwerken durchaus über arbeitsrelevante Belange. Rund 16 Prozent der deutschen Studienteilnehmer räumten ein, bereits einmal Inhalte per E-Mail oder über soziale Netzwerke gesendet haben, die sie später bereuten.

Sicherheitsrisiken bekannt

Der zentrale Aspekt bei Web 2.0 ist das damit verbundene Sicherheitsrisiko. Im Schnitt gaben 61 Prozent der Unternehmen an, dass sie hier Bedenken haben.

Etwa die Hälfte der verantwortlichen Manager glaubt, dass Mitarbeiter sich der Gefahren zu wenig bewusst sind. In der Folge ist die Mehrheit überzeugt, dass mit der Web-basierten Zusammenarbeit auch neue IT-Security-Konzepte erforderlich sind.

»Lösungen dafür sind vorhanden, insbesondere wenn es um die Berücksichtigung fein abgestufter Rollen und Verantwortlichkeiten geht«, erklärt Richard Turner, CEO von Clearswift. »Deutsche Unternehmen setzen dabei vielfach auf übergreifende Web- und E-Mail-Security-Lösungen, die vor allem mit Hilfe inhaltsbezogener Analysefunktionen dafür sorgen, dass auch über Web-2.0-Kommunikation keine sensiblen Daten in falsche Hände geraten.«

Wichtig sind dabei laut Turner zwei Dinge:

  • Unternehmen müssen strategisch und technisch mittels einer Risikoanalyse im Detail bewerten, welche IT-Security-Funktionen erforderlich sind.
  • Dabei darf allerdings die Kontrolle nicht überhand nehmen – sonst lösen sich die Vorteile des Web 2.0 schnell in Luft auf.

IT-Security muss Web 2.0 sicher machen – nicht verhindern

»Sobald inhaltsbezogene IT-Security-Lösungen automatisch dafür sorgen, dass kritische Daten das Unternehmen nicht verlassen können, sind Unternehmen nicht mehr allein davon abhängig, dass das Rechts- und Sicherheitsempfinden von leitenden Angestellten und ihren Mitarbeitern greift«, so Turner weiter.

Erst dann werde es möglich, Freiheitsgrade am Arbeitsplatz durch technische Innovationen zu erweitern und daraus unternehmerische Vorteile zu ziehen. »Die Rolle der IT-Security wandelt sich: sie muss neue Prozesse und Arbeitsweisen ermöglichen, statt sie zu verhindern«, resümiert der Clearswift-Chef.


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