Netzwerksicherheit

Tipp: Vorsicht vor Datendiebstahl und Abzocke im Urlaub

28. Juni 2010, 13:24 Uhr | Bernd Reder
Die Daten auf Rechnern von Urlaubern sind für Cyberkriminelle eine willkommene eine willkommene Beute.

Immer häufiger werden Urlauber Opfer krimineller Machenschaften. Vor allem Firmenangehörige, die über fremde Wireless-LANs oder den Internet-Zugang eines Hotels Betriebs-E-Mails abrufen, sollten aufpassen. Die Sicherheitsfirma G-Data gibt Tipps zum Schutz vor Cyberattacken und Datendieben.

Unter Windows 7 kann der Nutzer das Profil Öffentliches Netzwerk auswählen. Dies ist bei WLANs auf Flughäfen und in Hotels anzuraten.
Unter Windows 7 kann der Nutzer das Profil Öffentliches Netzwerk auswählen. Dies ist bei WLANs auf Flughäfen und in Hotels anzuraten.

Es ist Ferienzeit in Europa. Neben Badehose und Strandmatte packen immer mehr Reisende ihr Netbook oder den Laptop in den Koffer. Doch unbekannte WLANs oder die Internet-Zugänge in Hotels und Internetcafés am Urlaubsort sind ein Sicherheitsrisiko, das viele Urlauber unterschätzen.

»Viele Betreiber von Internet-Cafés verzichten aus Kostengründen auf leistungsfähige Sicherheitslösungen«, warnt Ralf Benzmüller, Leiter der Security Labs des Bochumer IT-Sicherheitsspezialisten G-Data. »Die Rechner in solchen Cafés sind so oftmals mit Spionageprogrammen infiziert, welche die Zugangsdaten der Nutzer unbemerkt vom Anwender an die Täter weiterleiten.«

Der Fachmann warnt daher eindringlich vor Online-Einkäufen per Kreditkarte oder Online-Banking in Internet-Cafés oder über kostenlose WLANs.

Wer während des Urlaubs nicht auf sein Note- oder Netbook verzichten möchte, sollte außerdem vor Reisebeginn die Daten darauf verschlüsseln und zusätzlich ein Voll-Backup erstellen. So beschränkt sich im Falle eines Diebstahls der Schaden auf den Wert des Geräts.

Gefahrenquelle: WLAN und LAN im Hotel oder Flughafen

  • WLANs in Hotspots, also Flughäfen oder Bahnhöfen, sind meist unverschlüsselt. Das heißt, für einen fachkundigen Kriminellen ist es kein Problem, den Datenverkehr mitzuschneiden, inklusive Passwörtern und anderen sensiblen Daten. Wer denn ein unbedingt ein öffentliches WLAN nutzen möchte, sollte wenigstens darauf verzichten, vertraulichen Informationen oder Passwörter einzugeben. Auch ein Check des Bankkontos via Online-Banking sollte unterbleiben.
  • Gleiches gilt für Internet-Cafés oder Rechner an anderen Orten, etwa Hotels, die öffentlich zugänglich sind. Auch dort sollte der Nutzer keine persönlichen Dateien auf den Rechner herunterladen oder speichern.
  • Nach dem Surfen an einem öffentlichen Terminal oder einem öffentlichen WLAN im Browser die Cookies, die Historie und temporäre Dateien löschen.

Noch ein Tipp Die Benutzung einer UMTS-Karte für das Mobil-Surfen kostet zwar mehr Geld, bietet aber einen besseren Schutz als offene WLAN-Zugänge.

Vor Reisebeginn Urlaubs-E-Mail-Postfach anlegen

  • Wer Urlaubsgrüße per E-Mail versenden möchte, sollte für den Urlaub eine spezielle E-Mail-Adresse einrichten. Laut G-Data empfiehlt es sich, bei Anbietern wie Microsoft (Live Mail), Google (Google Mail),GMX oder Web.de ein kostenloses Postfach anzulegen. Sollte ein solcher Account gehackt werden, ist nur dieser kompromittiert, nicht das Stamm-E-Mail-Postfach des Users. Nach dem Urlaub kann dieser das Mail-Postfach wieder abmelden.
  • Urlauber sollten zudem unbedingt unterschiedliche und sichere Passwörter für ihre E-Mail-Accounts verwenden.

Virenschutz und Firewall für unterwegs konfigurieren

  • Wer seinen mobilen Rechner normalerweise im heimischen oder in einem gut geschützten Firmen-Netzwerk betreibt, sollte vor Urlaubsantritt sicherstellen, dass die Schutzschilde (Virenschutz, Firewall, Browser) auf den neuesten Stand und aktiv sind. Dasselbe gilt für das Betriebssystem, Plug-ins und weitere Software.
  • Bei den WLAN- und Netzwerkeinstellungen ein neues Netzwerkprofil anlegen. Unter Windows 7 beispielsweise lässt sich ein solches Profil für potenziell unsichere Standorte und Netze einrichten. Dieses aktiviert automatisch schärfere Sicherheitsmaßnahmen.
  • Gegebenenfalls ein Nutzungsprofil mit eingeschränkten Rechten anlegen und unterwegs nur dieses verwenden. Das gilt insbesondere für alle Online-Aktivitäten. Viele Nutzer machen den Fehler, dass sie speziell bei Windows-XP-Rechner mit Administrator-Rechten arbeiten. Das macht es Angreifer leichter, eigene (Schad-)Software auf dem Zielsystem zu installieren.

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