Internet-Betrug

USA mit zentraler Meldestelle für gestohlene Account- und Kreditkartendaten

21. Juni 2010, 11:39 Uhr | Bernd Reder

»Schwarze Listen« mit Informationen über gestohlene User-Accounts und Bankdaten stellt der Dienst »Internet Fraud Alert« zur Verfügung. Den Service unterstützen Firmen wie eBay, Paypal, Microsoft sowie Banken, Behörden und Verbraucherschutzorganisationen.

Ein beliebtes Mittel, um an Bankdaten zu kommen, ist Phishing mittels nachgebauter oder gehackter Web-Sites von Banken.
Ein beliebtes Mittel, um an Bankdaten zu kommen, ist Phishing mittels nachgebauter oder gehackter Web-Sites von Banken.

Internet Frau Alert ist bereits online. Der Service erfasst Daten, die gestohlen wurden, etwa Online-Accounts, die Nutzer bei Web-Shops und Banken angelegt haben. Auch Kreditkarteninformationen, die Cyberkriminelle an sich gebracht haben, können der Institution gemeldet werden.

Das Portal richtet sich vor allem an Security-Experten, die im Rahmen ihrer Arbeit auf solche gestohlenen Informationen stoßen. Internet Fraud Alert gibt diese Daten anschließend an die betreffenden Firmen und Behörden weiter, damit diese die rechtmäßigen Nutzer informieren und Gegenmaßnahmen einleiten können.

Internet Fraud Alert soll als zentrales Alarmsystem dienen. Das Ziel ist, Online-Betrügereien zu erschweren und den Erfolg von Phishing-Angriffe zu minimieren.

Der Service wird unter anderem von eBay, Microsoft, dem Online-Bezahlservice Paypal sowie der der American Bankers Association unterstützt. Auch Behörden wie die Federal Trade Commission der USA, die Anti-Phishing Working Group und Verbraucherschutzorganisationen sind mit im Boot.

Daten zu Phishing-Angriffen

Hintergrund der Initiative ist, dass es sich bislang als schwierig erwies, beim Fund von gestohlenen Daten die betroffenen Firmen, etwa einen E-Tailer, zu informieren. Häufig sind die richtigen Ansprechpartner erst nach intensiven Recherchen aufzutreiben. Internet Fraud Alert will den Kommunikationsfluss verbessern.

Die Anti-Phishing Working Group registrierte alleine im zweiten Halbjahr 2009 weltweit rund 127.000 Phishing-Angriffe, mit denen Cyberkriminelle Internet-Nutzer zur Herausgabe von persönlichen Daten und Account-Informationen verführen wollten.

Von den 28.800 Domains, die für solche Attacken benutzt wurden, wurden nur 6370 von den »Phishern« für diesen Zweck registriert. Bei 24.400 Domains handelt es sich um Internet-Auftritte von Firmen oder Organisationen, welche die Kriminellen gehackt hatten – eine bedenklich hohe Zahl.


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