Trends bei Malware und Spam

Websense: 90 Prozent aller Spam-Mails enthalten Links zu bösartigen Webseiten

27. Januar 2009, 15:32 Uhr | Bernd Reder
Fast die Hälfte der Malware stammte im zweiten Halbjahr 2008 aus den USA. Doch Länder wie Russland, China und Brasilien holen auf.

Waren Spam-E-Mails einst »nur« ein Ärgernis, stellen sie heute ein immer größeres Sicherheitsrisiko für Client-Systeme dar. Die IT-Sicherheitsfirma Websense hat ermittelt, dass mittlerweile 90 Prozent aller Spam-E-Mails Links enthalten, die zu Web-Sites mit Malware führen.

Social-Networks wie Facebook und Twitter werden für Cyber-Kriminelle immer interessanter. Unter anderem deshalb, weil sich über eigenen Content dort leichter Schadprogramme einschleusen lassen.
Social-Networks wie Facebook und Twitter werden für Cyber-Kriminelle immer interessanter. Unter anderem deshalb, weil sich über eigenen Content dort leichter Schadprogramme einschleusen lassen.

Die Websense-Security-Labs haben in ihrem Report zum Status der Internet-Security im zweiten Halbjahr 2008 eine deutliche Verschlechterung der Sicherheitslage festgestellt. So stieg die Zahl der kombinierten Angriffe, bestehend aus Spam-Mails, Trojanern und der Ausnutzung von Sicherheitslücken, weiter an.

Im zweiten Halbjahr 2008 enthielten 90,4 Prozent aller unerwünschten Mails Links auf bösartige Web-Seiten. Das entspricht einer Zunahme um sechs Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr. Gut 42 Prozent dieser Seiten waren in den USA angesiedelt, 16 Prozent in England. Allerdings holen andere Staaten auf, etwa Brasilien, China und Russland.

Ein Trend ist, dass Cyber-Gangster renommierte und gut besuchte Web-Sites hacken und für das Verbreiten von Schadsoftware missbrauchen. So enthielten laut Websense 70 Prozent der 100 meistbesuchten Web-Seiten zumindest kurzzeitig Malware oder wurden von Cyber-Kriminellen für deren Aktivitäten genutzt.

Web-Seiten von CNN und New York Times gehackt

Hacker nehmen vertrauenswürdige Seiten in Beschlag und platzieren dort Links und Frames, um Surfer zu ihren eigenen, mit Trojanern präparierten Web-Sites zu lotsen. Bei diesen Aktivitäten verzeichneten die Security Labs im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2008 eine Steigerung um 16 Prozent. Betroffen waren unter anderem die Sites von CNN Networks, Business Week und der New York Times.

Diese Entwicklung bestätigt auch eine weitere Kennzahl: In der zweiten Jahreshälfte 2008 stammten 77 Prozent (in der ersten Jahreshälfte waren es 75 Prozent) des bösartigen Programmcodes, wie Trojaner oder Spyware, von »legitimen« Webseiten, die zuvor von Hackern gekapert wurden. Die Zahl der von den Security Labs als »bösartig« klassifizierten Sites nahm vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2008 um 46 Prozent zu.


  1. Websense: 90 Prozent aller Spam-Mails enthalten Links zu bösartigen Webseiten
  2. Ziel der Angriffe: Passwörter und Kreditkarteninfos

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