Fanta-4 wollen Kultur-Branche retten

Weitere Corona-Warn-App für Gastronomie und Veranstalter

8. Januar 2021, 15:17 Uhr | Selina Doulah
© Pixabay

Um das Auswerten handschriftlich ausgefüllter Zettel in Restaurants und Konzert-Locations überflüssig zu machen, haben die Fantastischen Vier mit einem Software-Start-up eine weitere Corona-App entwickelt. Die Anwendung soll die Gesundheitsämter entlasten und früher warnen.

Das Software-Start-up Nexenio hat gemeinsam mit der deutschen Band »Die Fantastischen Vier« die App »Luca« entwickelt. Sie soll vor allem Restaurants, Bars, Cafés sowie Event- und Konzert-Locations unterstützen. Zwar sind diese aktuell noch geschlossen. Doch sobald sie wieder öffnen dürfen, heißt es für Besucherinnen und Besucher, Daten in Listen einzutragen. Oft sind diese aber für jedermann einsehbar. Und sollte eine Infektion gemeldet werden, stoßen die Gesundheitsämter schnell an ihre Grenzen: Das händische Auswerten der Papiere kostet Zeit und Betroffene werden erst Tage später informiert.

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So funktioniert die App

Mit Luca können Nutzer hingegen einen QR-Code zum Einchecken am Veranstaltungsort scannen. Die Kontaktdaten werden ebenfalls in einen verschlüsselten QR-Code verwandelt. Der Gastgeber haben keinen Zugriff auf diese Daten. Im Infektionsfall können betroffene Gäste ihre Historie, also wo sie noch eingecheckt waren, in der App mit dem Gesundheitsamt teilen. Veranstalter und Betreiber werden anschließend von der Behörde informiert und gebeten, die relevanten Check-ins im System über eine TAN freizugeben. Die Daten werden automatisch nach 30 Tagen gelöscht. Gibt der Veranstalter die Check-ins frei, kann ausschließlich das Gesundheitsamt die Informationen entschlüsseln und entsprechende Kontaktpersonen informieren. »Die zweifach verschlüsselten Informationen werden auf ISO-27001 zertifizierten, deutschen Servern gespeichert«, heißt es auf der Website des Anbieters.

Start-up und Rapper entwickeln die Kultur-App gemeinsam

Entwickelt wurde die App vom Software-Hersteller Nexenio mit Unterstützung von Kulturschaffenden wie »Die Fantastischen Vier«. Das Unternehmen wurde 2015 aus Forschungsprojekten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) heraus gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. Der SAP-Partner bietet vor allem Produkte für das agile, ortsunabhängige Arbeiten, wie virtuelle Whiteboards in der Cloud, und entwickelt Lösungen in den Bereichen Datensicherheit, verteilter und sicherer Zusammenarbeit, sowie sicherer Authentifizierungsmethoden. Die junge Firma betont, einen besonderen Wert auf Sicherheit in ihren angebotenen Produkten zu legen.

Warum noch eine Corona-App?

In einem Interview mit T-Online erklärt Smudo von der Band Die Fantastischen Vier: »Die Corona-Warn-App ist der individuelle Corona-Radar für mein direktes Umfeld. Luca ist das System zur sicheren, schnellen und direkten Dokumentationspflicht. Die beiden Apps stärken sich gegenseitig.«

Nun geht es darum, dass die Gesundheitsämter das System etablieren. Der Einrichtungsaufwand liege unter fünf Stunden, so Smudo. Jena und Sylt haben die App bereits mit den Systemen ihrer Gesundheitsbehörden verknüpft. Die nordfriesische Urlaubsinsel wirbt nun damit: »Wir hoffen, dass wir unsere Gäste bald wieder auf der Insel begrüßen dürfen – und darauf möchten wir bestmöglich vorbereitet sein und sowohl ihnen als auch den Einheimischen einen sicheren Aufenthalt ermöglichen«, so der Geschäftsführer der Sylt Marketing Gesellschaft Moritz Luft in einer Pressemitteilung.


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