G Data Bedrohungsanalyse

Zahl der Cyberattacken steigt massiv an

5. Oktober 2020, 13:37 Uhr |
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G Data CyberDefense belegt in einer aktuellen Bedrohungsanalyse: Cyberkriminelle haben auch im zweiten Quartal Privatanwender und Unternehmen massiv attackiert. So wehrten die Spezialisten aus Bochum alleine im Mai mehr als doppelt so viele Angriffe ab wie im April.

Privatanwender stehen zurzeit verstärkt im Visier von Cyberkriminellen. Die Zahl der abgewehrten Angriffe stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten um mehr als 157 Prozent. Aber auch Unternehmen stehen weiterhin unter Beschuss. 136,3 Prozent mehr Angriffsversuche auf Firmennetzwerke verzeichneten die Cyber-Security-Experten von G Data. Insbesondere im Mai waren Angreifer sehr aktiv und versuchten, mit massiven Adware-Kampagnen Schäden anzurichten. Alleine von April auf Mai hat sich die Zahl der entdeckten Schadsoftware mehr als verdoppelt (plus 119,4 Prozent).

Adware – Werbung durch die Hintertür

Im Mai konnten die Cyber-Defense-Spezialisten mehrere große Adware-Kampagnen identifizieren und deren weitere Verbreitung stoppen. Auch wenn sie im Gegensatz zu Ransomware auf den ersten Blick weniger Schaden anrichtet, sollten Anwender Adware nicht unterschätzen. Denn diese Schadsoftware sammelt persönliche Daten wie die Surfgewohnheiten. Daten, die Hintermänner zu Geld machen. Der starke Anstieg ist auch darauf zurückzuführen, dass die Entwickler ihre Adware technisch immer weiterentwickeln. So umgehen sie etwa manche Antiviren-Programme oder Einschränkungen durch das Betriebssystem. Ein weiterer Grund: Anders als bei bösartiger Malware wie Ransomware bedarf es keiner aufwendigen Techniken, um entsprechende Adware-Kampagnen zu entwickeln. Der Aufwand ist minimal, der Ertrag maximal.

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Cyberattacken 2. Quartal 2020, Malware-Samples
Durchschnittlich alle 6,5 Minuten haben die Kriminellen ein neues Trickbot-Sample veröffentlicht und versucht, Computer und Netzwerke zu infiltrieren.
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Malware-Top-10: Neue Malware-Samples im Sekundentakt

Im ersten Halbjahr haben Cyberkriminelle das Tempo weiter erhöht und versucht ihren Schadcode in immer kürzeren Abständen mit Packern vor Antiviren-Lösungen zu verstecken. So haben die Experten von G Data bei einigen Malware-Familien bereits im ersten Halbjahr mehr neu verpackte Varianten entdeckt als im vergangenen Jahr insgesamt. Bei Trickbot hat sich die Zahl sogar fast verdreifacht. Durchschnittlich alle 6,5 Minuten haben die Kriminellen ein neues Trickbot-Sample veröffentlicht und versucht, Computer und Netzwerke zu infiltrieren. Der Remote Access Trojaner njRAT / Bladabindi hat bereits nach sechs Monaten so viele neue Samples wie im gesamten letzten Jahr. Und auch Emotet, die Allzweckwaffe der Cyberkriminellen, war zum Jahresanfang sehr aktiv, bevor es ab Februar ruhiger wurde.

 Die Malware-Top 10 im Überblick

PlatzNameVariantenArt
1Trickbot40265Malware Distributor
2njRAT/Bladabindi39521Remote Access Trojaner
3QBot/Qakbot29677Remote Access Trojaner
4Emotet27804Malware Distributor
5RemcosRAT24845Remote Access Trojaner
6SakulaRAT23158Remote Access Trojaner
7BlackShades21241Remote Access Trojaner
8Tinba20881Banking-Trojaner
9AgentTesla19060Information-Stealer
10AMRat17149Remote Access Trojaner

 

Dominiert werden die Malware-Top-10 von Remote Access Trojaner (RAT). Sieben der zehn Familien sind RATs und ermöglichen eine vom Nutzer unbemerkte Fernsteuerung und administrative Kontrolle eines fremden Rechners. Die Manipulationsmöglichkeiten reichen vom Ausspähen von Passwörtern über das Auslesen vertraulicher Daten bis zum Löschen der Festplatte oder Verschlüsselung von Dateien.



  1. Zahl der Cyberattacken steigt massiv an
  2. Qbot übernimmt Emotet-Verhalten

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