Erste Log4Shell-Bilanz:

Zu Weihnachten und Neujahr drohen Attacken

20. Dezember 2021, 13:37 Uhr | Folker Lück

Woher kommen die meisten Angriffsversuche? Wer wird am häufigsten Angegriffen? Wann ist mit neuen Angriffen zu rechnen? Der Security-Spezialist Bitdefender hat zu Log4Shell eine Zwischenbilanz veröffentlicht.

Die Log4Shell-Schwachstelle wird seit ihrer Offenlegung am 9. Dezember 2021 von Apache als CVE-2021-44228 aktiv ausgenutzt. Die Ergebnisse sind dabei erstaunlich. Die meisten Angriffsversuche kommen scheinbar aus westlichen Industrieländern wie Deutschland, den USA und den Niederlanden. Tatsächlich verschleiern aber viele Angreifer ihre Herkunft hinter Exit-Nodes des Tor-Netzes. Das lässt den Schluss zu, dass die meisten Attacken wohl aus anderen Ländern stammen.

Weltweit am häufigsten angegriffen werden Netzwerke in den USA. Das ergibt eine Datenanalyse der Bitdefender Labs Honeypots und der Bitdefender Telemetrie von mehreren 100 Millionen Endpunkten, die in der Zeitspanne zwischen dem 9. Und dem 16. Dezember gemessen wurde. Fast jedes zweite angegriffene Netzwerk befindet sich demnach in den USA (48 %), gefolgt von Kanada und Großbritannien (jeweils 8 %) und Rumänien (7 %). Deutschland liegt hier auf dem fünften Platz mit 6 Prozent.

Weiter dynamische Bedrohungslage

Da es Monate dauern wird, Schwachstellen zu schließen oder auch nur das Ausmaß der Bedrohung zu verstehen, haben die Hacker nach Einschätzung der Bitdefender Labs nun ein großes Zeitfenster, die Schwachstelle weiter auszunutzen. Zwar haben die Experten noch keine Aktivitäten bekannter Ransomware-as-a-Service-Banden oder APT-Hintermänner entdeckt. Aber viele suchen nach Möglichkeiten, jetzt einen Fuß in die Netzwerke zu setzen, um später aktiv zu werden. Bitdefender geht davon aus, dass professionelle Angreifer bis Weihnachten oder bis zum Jahreswechsel mit ihren tatsächlichen Angriffen warten.

Unternehmen sichern sich ab

Erfreulicherweise zeigt die erste Zwischenbilanz von Bitdefender auch, dass viele Unternehmen ihre eigene IT überprüfen und die Bedrohung ernstnehmen. Im Vorfeld der Telemetrie-Analyse filterten die Experten rund 75 Prozent der Attacken auf Endpunkte heraus, die offensichtlich von den IT-Verantwortlichen gestartet wurden, um das eigene System auf Schwachstellen zu überprüfen. 

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