Acer-Chef Stefan Engel im CRN Exklusiv-Interview

Acer will mit Tablet-PCs und TV-Geräten angreifen

18. Januar 2011, 14:52 Uhr | Michaela Wurm
Stefan Engel ist Geschäftsführer von Acer Deutschland

Nicht ohne Grund wurde er von den CRN-Leser vor kurzem unter die zehn wichtigsten IT-Manager in Deutschland gewählt: Stefan Engel, Geschäftsführer von Acer Deutschland, kann für 2010 eine positive Bilanz ziehen und hat für 2011 noch viel vor. In welchen Produktbereichen Acer jetzt Gas geben will verrät er im CRN Exklusiv-Interview.

CRN: Auch 2010 war für die IT-Branche kein einfaches Jahr. Wie verlief den die Geschäftsentwicklung bei Acer Deutschland?

Engel: Eine der wichtigsten Entwicklungen war sicher der Anstieg der Verkaufspreise, den ich Anfang des Jahres vorhergesagt hatte. Für die die IT-Branche war das wirklich eine außergewöhnliche Situation, die hauptsächlich auf Währungseffekte und Verknappung zurückzuführen war. Die Consumer waren dieses Jahr aber auch bereit, mehr Geld auszugeben und haben höherpreisige Geräte gekauft. Diesen Trend haben wir besonders im Desktop-Bereich gesehen, wo hochwertige Consumer-Geräte sehr gut laufen, so dass der Durchschnittspreis eines Desktops heute nicht mehr unter dem eines Notebooks liegt. Ansonsten sind wir sehr zufrieden mit dem Jahresverlauf und können sowohl im Consumer als auch im Professional Segment deutliche Wachstumsraten verbuchen. Laut GfK ist Acer bei Consumer-Notebooks in Deutschland mit einem Marktanteil von 30 Prozent klarer Marktführer. Laut Gartner sind wir im dritten Quartal PC-Gesamtmarktführer sowohl im professionellen als auch im Consumer-Segment.

Der einzige Wermutstropfen ist, dass der Consumer-Markt seit einigen Wochen einen heftigen Nachfrage-Einbruch verzeichnet. Bis zur 43. Woche lag der Markt noch 20 Prozent über dem Vorjahr, seit Woche 44 aber 15 Prozent unter Vorjahr. Dieser Trend zeigt sich im gesamten Markt und auch in fast allen Ländern. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt Windows 7 eingeführt wurde und offensichtlich doch für deutlich höhere Absatzzahlen gesorgt hat. Ich gehe davon aus, dass sich der Markt jetzt langsam erholt, wenn der Windows 7-Effekt nachlässt. Im Moment leidet darunter aber die ganze Branche und der endkundenorientierte Handel spürt diesen Nachfrage-Einbruch besonders stark. Das wird uns aber das Gesamtjahresergebnis nicht verhageln, wir werden im Vergleich zum Vorjahr profitabel wachsen.


  1. Acer will mit Tablet-PCs und TV-Geräten angreifen
  2. Revival der Desktop-PCs
  3. Migration auf Windows 7 zieht an
  4. Neustart ins TV-Geschäft

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Acerdon GmbH

Matchmaker+