Für Notebook-Hersteller wie Acer läuft das Geschäft seit dem vergangenen Jahr wie geschmiert. Ob das so bleibt und wie sich Komponenten- und Logistikengpässe sowie steigende Preise im Laufe dieses Jahres auswirken, erklärt Acers EMEA-Chef Emmanuel Fromont im Gespräch mit ICT CHANNEL.
Das abgelaufene Jahr 2020 war für die PC-Hersteller ein erfreulicher Lichtblick mit zweistelligen Zuwachsraten. Vor allem die Nachfrage nach Notebooks war so hoch wie viele Jahre vorher nicht mehr. Und der Wachstumsschub habe auch ins Jahr 2021 getragen, bestätigt Emmanuel Fromont, Präsident Acer EMEA, im Gespräch mit ICT CHANNEL. „Das erste Quartal war stark. Allerdings sehen wir nicht so hohe Wachstumsraten wie 2020.“ Was sicher auch auf die starken Vorjahreszahlen im Vergleich zurückzuführen sei. Trotzdem ist Fromont für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus mehr als optimistisch. „Wir sehen kontinuierliche Nachfrage und nicht nur in Gestalt von hohen Verkaufszahlen, sondern auch nach qualitativ hochwertigen Geräten. Die Nutzer haben die Bedeutung ihres PCs erkannt und investieren langfristig. Auch die durchschnittlichen Verkaufspreise der Geräte steigen.“
Die Erwartungen für das Gesamtjahr 2021 sind dementsprechend hoch, trotz der Lieferengpässe bei Komponenten. Auch Acer sei deswegen „ein bisschen limitiert“ und ja, man habe auch Lieferprobleme. Nicht bei allen Geräten. Aber Käufer, die ein bestimmtes Notebook wollen, müssten mit längeren Lieferfristen rechnen – und auch mit steigenden Preisen. Fromont verweist darauf, dass es derzeit überall zu einem Preisanstieg komme – Rohstoffe, Komponenten, Verpackungsmaterial, Logistik – was sich natürlich auch auf die PC-Preise auswirke. Betroffen seien aber keineswegs nur Computer, sondern auch andere Geräte etwa Consumer Electronics oder Weiße Ware. Astronomische Preise müssten Kunden aber nicht befürchten. Denn die PC-Branche sei nun mal sehr wettbewerbsintensiv und irgendein Hersteller würde immer billiger anbieten.
Auch für die kommenden Jahre sieht Fromont deshalb gute Absatzchancen. „Wir erwarten sehr solide Nachfrage auch in den kommenden Jahren und ein gesundes Wachstum für die IT-Industrie.“ Dabei setzt er vor allem auf steigende Nachfrage im Commercial Business. „Die Consumer-Nachfrage war stark während Corona und sie wird sicher stark bleiben. Aber nach Corona werden verstärkt die Commercial-Nutzer investieren.“ Auch wenn danach nicht mehr alle im Homeoffice arbeiten, sieht er einen langfristigen Trend zum hybriden Arbeitsplatz. Und auch Online Learning werden in vielen Bereichen bestehen bleiben.