AWS Graviton Prozessoren

Amazon startet AWS-Server mit ARM-Prozessoren

28. November 2018, 12:03 Uhr | Lars Bube
© golubovy - Fotolia

Um sein Cloud-Angebot AWS effizienter betreiben zu können, hat Amazon neue Server mit selbst entwickelten ARM-Prozessoren vorgestellt. Sie sollen vor allem bei Scale-Out-Workloads deutlich effizienter sein als x86-Architekturen.

Auf seiner derzeit in Las Vegas stattfindenden Cloud-Konferenz »AWS re:Invent« hat Amazon den Besuchern neben Weiterentwicklungen seiner Dienste überraschend auch neue Hardware vorgestellt, die das Cloud-Business in Teilen revolutionieren soll. Es handelt sich dabei um die ersten Server für Cloud-Dienste, die auf ARM-Prozessoren basieren. Die neuen Instanzen mit den »AWS Graviton Prozessoren« sollen demzufolge unter dem Namen »EC2 A1« angeboten werden und Anwendungen für die Linux-Distributionen von Amazon, Red Hat und Ubuntu unterstützen. Eingesetzt werden sie zunächst in den Rechenzentren in den USA und Europa, bevor sie dann auch in anderen Regionen eingeführt werden.

Laut Amazons Infrastruktur-Chef Peter DeSantis sollen die AWS-ARM-Server vor allem bei Scale-Out-Workloads erhebliche Vorteile bringen – und zwar für Amazon mindestens ebenso wie für die Nutzer. Indem die Rechenlast damit auf eine Vielzahl günstiger und sparsamer ARM-CPUs verteilt wird, kann sie energieeffizienter abgearbeitet werden, als beim herkömmlichen Modell der Vollauslastung weniger leistungsfähigerer CPUs. Das rührt unter anderem auch daher, dass der Energieeinsatz für die Kühlung deutlich geringer ist. Amazon spricht hier von bis zu 45 Prozent Einsparungen gegenüber aktuellen x86-Setups.

Damit schießt Amazon vor allem gegen den Marktführer Intel und dessen Verfolger AMD, der zuletzt auch im Server-Bereich aufholen konnte. Genauso aber auch gegen die zahlreichen anderen Chip-Anbieter, denen es bisher nicht gelungen ist, entsprechende Pläne für ARM-Server im Cloud-Einsatz in die Tat umzusetzen. Deshalb hat Amazon die Prozessoren für seine neuen Server kurzerhand selbst entwickelt. Basis dafür war die mit dem Kauf des israelischen Startups Annapurna Labs vor drei Jahren erworbene ARM-Technologie für Rechenzentren.


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