Server-Prozessoren

AMD bringt »Opteron«-Server-CPU mit sechs Kernen

2. Juni 2009, 12:44 Uhr | Bernd Reder
Sechs Kerne an Bord: Server mit  demOpteron Istanbul von AMD sollen nochim Juni verfügbar sein.

Am Pfingstmontag stellte AMD offiziell einen neuen Server-Prozessor der »Opteron«-Reihe vor. Die CPU mit dem Codenamen Istanbul hat sechs Rechenkerne und tritt gegen Intels Achtkern-Prozessor »Nehalem-EX« an.

Mit acht Kernen kann Intels Nehalem-EX aufwarten. Die Fertigung derCPU läuft im zweiten Halbjahr an. Server sind ab 2010 zu erwarten.
Mit acht Kernen kann Intels Nehalem-EX aufwarten. Die Fertigung derCPU läuft im zweiten Halbjahr an. Server sind ab 2010 zu erwarten.

Nach Angaben von AMD sollen noch im Juni Server-Systeme auf den Markt kommen, die mit dem »Istanbul«-Prozessor ausgestattet sind. Neben Systemen mit zwei CPUs sollen Server mit vier und acht Prozessoren darunter sein.

Die neuen CPUs lassen sich auch in vorhandenen Server-Systemen einsetzen. Das hat allerdings seinen Preis: Die neuen Opterons unterstützen nur DDR2-RAM-Bausteine, nicht die schnelleren DDR3-Chips. »»DDR3 ist eine großartige Technik, allerdings erst für den Zeitraum ab 2010«, sagte John Fruehe, AMDs Direktor Server-Business.

Neu bei »Istanbul« ist »Hyper Transport Assist« (HT Assist). Diese Technik soll den Durchsatz des Arbeitsspeichers und die I/O-Leistung erhöhen. Dazu wird der Austausch von Cache-Daten zwischen den Prozessoren in einem 4- oder 8-Wege-Server beschleunigt.

Integriert ist zudem Version 3.0 der Hypertransport-Technik (HT3). Sie bietet Übertragungsraten von bis zu 4,8 Gigatransfers pro Sekunde bei der Verbindung interner und externer Geräte.

Erweiterte Stromsparfunktionen

Im Vergleich Quad-Core-Prozessoren von AMD bietet der »Istanbul« nach Angaben des Herstellers eine um 34 Prozent höhere Leistung pro Watt. Dazu tragen unter anderen die Stromsparfunktionen bei, die in der »AMD-P«-Software enthalten sind. Sie ermöglicht es jedem Rechenkern, seine Taktfrequenz abhängig von seiner Auslastung herauf- oder herabzusetzen.

Ebenfalls auf das Stromsparen zielt die »AMD-Cool-Core«-Funktion. Sie prüft, wie viele Rechenkerne und wie viel Arbeitsspeicher eine Anwendung benötigt und weist ihr diese Ressourcen zu. Der Rest wird quasi stillgelegt.

Auch in Sachen Virtualisierung hat AMD beim Opteron Istanbul Verbesserungen vorgenommen. »Rapid Virtualization Indexing« und »Tagged-TLB« ermöglichen das hardwaregestützte »Übersetzen« von virtualisierten in physikalische Speicheradressen. Das soll die Leistung verbessern.

Zudem bietet AMD eine bessere Unterstützung beim Transfer von Virtual Machines von einem physikalischen Opteron-Server auf einen anderen.

Intel kontert mit acht Kernen

Auch Intel hat mit dem Xeon E7450 (90 Watt), L7455 (65 Watt) und X7460 (130 Watt) Sechskern-CPUs auf Lager. Ende des Jahres will der Marktführer jedoch mit dem Xeon »Nehalem-EX« eine CPU mit acht Rechenkernen vorstellen. Auch er wird der 7400-Familie angehören.

Der Nehalem-EX verfügt über 24 MByte Cache-Speicher verfügen und unterstützt 16 Threads (Hyperthreading). Laut Intel soll der neue Prozessor vor allem in Servern mit vier bis acht Sockeln zum Einsatz kommen, also in etwa in derselben Systemklasse wie AMDs Opteron Istanbul.

Im Gegensatz zur AMD-CPU ist der EX für DDR3-Speicherbausteine ausgelegt. Dagegen entspricht die »Turbo-Boost«-Funktion dem AMP-P-Feature: Je nach Auslastung können einzelnen Kerne die Taktfrequenz anpassen.

Erste Server mit dem Nehalem-EX werden voraussichtlich im kommenden Jahr verfügbar sein, unter anderem von IBM.


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