Knappe Chips

Apple opfert das iPad

5. November 2021, 11:39 Uhr | Lars Bube

Weil es nicht ausreichend Komponenten gibt, hat sich Apple dazu entschieden, die vorhandenen Chips lieber für das iPhone 13 einzusetzen und dafür die Produktion des iPads deutlich zu drosseln. Das wirkt sich erheblich auf die Lieferzeiten aus.

Lange war Apple aufgrund seiner Marktmacht und großer Vorbestellungen relativ glimpflich durch die Chipkrise gekommen. Inzwischen jedoch hat auch die Edel-Marke aus Cupertino zusehends mehr mit den Verknappungen und Lieferverzögerungen zu kämpfen. Bei der Vorstellung der jüngsten Zahlen prognostizierte CEO Tim Cook, dass sein Unternehmen dadurch im Weihnachtsgeschäft wohl rund 6 Milliarden Dollar Umsatz verlieren werde. Dennoch ist der Hersteller dabei nicht nur hinsichtlich der ihm zur Verfügung stehenden Chip-Kapazitäten noch immer in einer vergleichsweise komfortablen Position. Ihm kommt auch zugute, dass viele seiner Produkte auf ähnlichen Plattformen basieren und sich daher viele Bauteile teilen.

Diesen Vorteil kann Apple aktiv dazu nutzen, Lieferengpässe agil auszugleichen und die Produktionsmengen einzelner Geräte besser auszusteuern. Und genau das macht Apple nun auch vermehrt. So werden laut Nikkei Asia derzeit etwa bevorzugt die neuen iPhone-13-Modelle mit Komponenten versorgt, um den Ausstoß der gefragten Smartphones möglichst groß zu halten und nicht allzu viel vom traditionell starken Jahresendgeschäft in diesem Bereich zu verlieren. Die andere Seite der Medaille ist natürlich, dass die verbauten Chips dafür an anderer Stelle fehlen. Laut dem Bericht kann Apple dadurch etwa 50 Prozent weniger iPads herstellen lassen, als geplant.

Schaut man sich die aktuellen Lieferzeiten an, bestätigt sich dies und zeigt auch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen iPad-Modellen auf. Während es beim besonders margenträchtigen und mit weniger austauschbaren Komponenten ausgestatteten neuen iPad Pro keine nennenswerten Lieferverzögerungen gibt, muss man auf das iPad Air schon gut drei Wochen warten und auf das neue iPad Mini sowie das Standard-Modell sogar mehr als einen Monat. Beim iPhone 13 liegen die Lieferzeiten dafür mit etwa 10 Tagen noch in einem guten Rahmen, um Weihnachtsbestellungen rechtzeitig erfüllen zu können.

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