Chipkrise erreicht RAM

Arbeitsspeicher wird knapp und teuer

6. Dezember 2021, 11:27 Uhr | Lars Bube
© Negro Elkha - AdobeStock

Im Zuge der Chipkrise fehlt es zunehmend auch an Arbeitsspeicher. Vor allem der neue DDR5-RAM ist so knapp, dass er inzwischen sogar schon die Scalper anzieht, die auf ähnlich fette Beute hoffen wie bei Grafikkarten und Konsolen. In den nächsten Monaten dürfte sich die Lage weiter verschlechtern.

Auch wenn es auf einzelnen Gebieten wie bei CPUs immer wieder einmal leichte Tendenzen einer Erholung gibt, bremst die Chipkrise die ITK-Industrie und ihre Vertriebskanäle insgesamt weiter kräftig aus. Fast alle wichtigen Komponenten sind knapp und die Liefermengen und -termine volatil, was direkt auf die Verfügbarkeit kompletter Produkte von Smartphones über Spielkonsolen bis hin zu Notebooks drückt. Diese Situation droht sich jetzt noch ein Stück weiter zu verschärfen. Denn nun erfasst das Nachschubproblem auch noch den Arbeitsspeicher, der ebenfalls in so gut wie allen Geräten verbaut wird. In den letzten Monaten sind die Preise teilweise bereits um rund die Hälfte angestiegen und die meisten Hersteller und Analysten gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter verstärken wird.

Besonders drastisch ist die Situation beim neuen DDR5-RAM, der neben einer vergrößerten Transferrate mit einer größeren effektiven Bandbreite und Features wie Same Bank Refresh (REFsb) aufwartet. Seit der Einführung der ihn unterstützenden 12. Core-i-Generation von Intel, alias Alder Lake, wächst die Nachfrage hier rapide. Zwar haben die Speicherhersteller dafür theoretisch schon eine ganze Palette passender Produkte im Angebot, in der Praxis ist allerdings kaum Ware verfügbar. Obwohl sich die Preise für einige besonders begehrte Module und Kits aus dem Gaming-Bereich bereits beinahe verdoppelt haben, ist der neue Arbeitsspeicher aktuell nahezu überall komplett ausverkauft. Nicht nur die Kunden, auch die PC-Hersteller und der Handel warten deshalb händeringend auf Nachschub.
Das ruft jetzt sogar die Scalper auf den Plan, die sich hier ein ähnlich lukratives Geschäftsfeld wie bei den Spielkonsolen und Grafikkarten erhoffen. Mit ihren Einkaufsrobotern saugen sie neue Verfügbarkeiten in Sekundenschnelle leer, um sie dann zu Mondpreisen auf Auktionsplattformen anzubieten. Ihre abstrusen Preisvorstellungen reichen dabei bis hin zum knapp Zehnfachen der Hersteller-UVP, in den USA haben erste Angebote für 32-GByte-Kits sogar schon die Schallmauer von 2.000 US-Dollar durchbrochen.

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