Mobile Computing

Auch Apple, Google und RIM wollten Palm kaufen

19. Juli 2010, 10:00 Uhr | Bernd Reder
Das Objekt der Begierde: Palms Smartphones mit dem Betriebssystem WebOS.

Nach Informationen des Wirtschaftsportals Business Insider wollten neben Hewlett-Packard auch Apple, Google und Research In Motion den Smartphone-Hersteller Palm kaufen. Das Rennen um Palm war somit härter als bislang angenommen.

Als Hewlett-Packard Ende April Palm für 1,2 Milliarden Dollar übernahm, hielt sich die Aufregung in der IT- und Mobile-Computing-Branche in Grenzen. Einige Fachleute wunderten sich bestenfalls darüber, dass mit HP nicht gerade eine »Größe« im Mobilfunkbereich das Rennen machte.

Wie das Wirtschaftsportal Business Insider nun aus »gut informierten Kreisen« erfahren haben will, war der Kampf um Palm deutlich härter, als dies nach außen hin offenbar wurde. So bemühten sich neben HP auch Branchenriesen wie Apple, Google, »Blackberry«-Hersteller RIM und Nokia um Palm.

Dem Bericht zufolge war Apple vor allem an Palm Fundus an Patenten interessiert. Zudem spielte Apple-CEO Steve Jobs mit dem Gedanken, die Marke Palm nach einer Übernahme am Leben zu lassen. Er wollte dadurch insbesondere RIM und dessen Blackberry-Geräten, die über eine Tastatur verfügen, Marktanteile abnehmen.

RIM verlor Rennen auf der Zielgerade

Und ausgerechnet für RIM, so Business Insider mit Berufung auf seine Quelle, war der Deal mit Palm bereits zum Greifen nahe. Doch auf der Schlussgeraden leistete sich der Hersteller in den Verhandlungen so viele massive Fehler, dass schließlich HP zum Zuge kam.

Auch Google gehörte zu den Firmen, die Palm übernehmen wollten. Angeblich wegen der Patente und schlichtweg deshalb, weil Apple Interesse an Palm gezeigt hatte. Ein klassischer »Beißreflex« also.

Am wenigsten bemühte sich interessanter Weise Nokia um Palm. Warum, ist unklar. Möglicherweise war bei den Finnen bereits die Entscheidung gefallen, lieber zusammen mit Intel das Mobile-Computing-Betriebssystem MeeGo zu »pushen«, statt sich mit Palms WebOS eine weitere Software-Plattform ins Haus zu holen.


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