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Bechtle öffnet E-Commerce für alle B2B-Kunden

28. Februar 2023, 12:24 Uhr | Martin Fryba
Jürgen Schäfer, Vorstand IT-E-Commerce bei Bechtle und Mitarbeiter Nr. 24, hat beim Aufbau des Webshops Mitte der 90er Jahre Pionierarbeit geleistet.

Bechtle ist ein Pionier im Online-Handel. Jetzt heben die Schwaben die Grenze von bisher 50 Mitarbeitern bei der Registrierung im Webshop auf. Alle B2B-Kunden können nun Waren und Dienstleistungen bei Bechtle beziehen. Das könnte Etailer wie Notebooksbilliger oder Cyberport unter Druck setzen.

Arztpraxen, Handwerker, kleine Gewerbetriebe hat Bechtles E-Commerce-Sparte bisher nicht in den Fokus genommen. Man war auf Kunden ab 50 Mitarbeiter spezialisiert, die bei Bechtle.com Hardware, Software und Services ordern konnten. Großen Mittelständlern und Behörden sowie Konzernen stellte man eigene Einkaufsplattformen zur Verfügung. Auf Wunsch beriet ein persönlicher Ansprechpartner, das Produktgeschäft und Systemhausleistungen wurden in den letzten Jahren mehr und mehr verzahnt. Nun folgt der nächste Schritt Bechtles, eine Amazon für B2B-Kunden zu werden.

Druck auf Etailer
„Wir erschließen uns nun weiteres Wachstumspotenzial. Sehen hier eine tolle Chance, den zahlreichen kleinen Unternehmen und Start-ups eine bewährte, im Markt bestens etablierte Beschaffungsplattform für ihre Unternehmens-IT zu bieten“, sagt Jürgen Schäfer, Vorstand IT-E-Commerce, bei Bechtle. Damit erwächst den vielen Etailern eine starke Konkurrenz, die sowohl Konsumenten als auch Unternehmen zu ihren Kunden zählen. Denn viele Gewerbetreibende haben ihre IT bei Shops wie Notebooksbilliger, Mediamarkt oder Cyberport bestellt. Nicht selten kaufen Reseller sogar bei Amazon ein, weil der mächtige Etailer teils billiger sein soll als Distributoren. Bechtle jedenfalls ist ein seit 40 Jahren etabliertes Systemhaus, dass sich keine Experimente in Richtung Konsumer-Plattform leisten will. Man bleibt, trotz Öffnung für neue Kundengruppen, eine B2B-Plattform.

Allerdings segmentiert Bechtle nach Firmengröße auch deshalb, weil Firmen bis 50 Mitarbeiter keine persönliche Beratung bekommen. Das sei auch nicht nötig, weil meist nicht gewünscht, sagt Alexander Schweitzer, Geschäftsführer Bechtle Direct Deutschland. Er hat Anfang 2023 bei Bechtle die Verantwortung für die neue Kundenzielgruppe übernommen.

Schon 1997 startet E-Commerce bei Bechtle
Bechtle gilt als Pionier im deutschen E-Commerce. Die Idee des Online-Verkaufs brachte Mitte der 90er Mitbegründer und langjähriger CEO Gerhard Schick aus den USA mit nach Neckarsulm. Die Schwaben programmierten selbst einen Webshop, damals ließ Vorstand Schäfer, Mitarbeiter Nr. 24 bei Bechtle, die Preise noch per Hand aktualisieren. Als die erste Online-Bestellung 1997 im Webshop bei Bechtle einging, dürfte Alexander Schweitzer noch an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Informatik in Heilbronn eingeschrieben gewesen sein.

Heute erzielt Bechtle mit B2B-Shops in 14 europäischen Ländern einen E-Commerce-Umsatz von jährlich rund zwei Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz einschließlich Systemhaus- und Managed-Service-Geschäft liegt bei sechs Milliarden Euro.

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