Der schwäbische Systemhausriese Bechtle hat in den ersten drei Quartalen 2011 ein Rekordwachstum hingelegt. Die Aussichten für das Schlussquartal sind weniger rosig. Festplattenengpässe und konjunkturelle Unsicherheiten in der Eurozone sorgen für gedämpfte Erwartungen.
Bechtle hat auch im dritten Quartal 2011 ein Rekordergebnis vorgelegt. Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 Prozent auf 497,3 Millionen Euro gestiegen. Das Vorsteuerergebnis kann sich mit einer Steigerung von rund 36 Prozent auf 21,8 Millionen Euro ebenfalls sehen lassen und zeigt, dass Bechtle in hohem Maße profitabel ist. Die Erwartungen für das Jahresschlussquartal und den Anfang 2012 sind bei Bechtle-Chef Thomas Olemotz jedoch gedämpft. Zwei Risikofaktoren treiben den Manager derzeit um. Zum einen macht die Schuldenkrise in der Eurozone einen Ausblick in das Jahr 2012 schwer möglich. Die Flut in Thailand hat zudem für schwere Engpässe bei Festplatten gesorgt.
Wie der Bechtle-Chef im Gespräch mit CRN ausführt, sind viele Hersteller kurz vor Lieferstopp. Die Preise für Festplatten sind unterdessen bereits stark gestiegen. Laut Olemotz sind aber nicht die Preise das Problem, sondern tatsächlich die Verfügbarkeit. Anders als nach Fukushima war es dem Systemhaus bei den Festplatten nicht möglich, Lagerbestände aufzubauen, da die Platten in vielen verschiedenen Geräten verbaut werden. Die Engpässe werden laut Olemotz nicht nur das Schlussquartal betreffen, sondern bis in das erste Quartal 2012 hineinreichen und den Markt belasten. Als Preferred Partner vieler Hersteller kann Bechtle derzeit noch Produkte aus diesem Bereich beziehen. »Wir können der Situation zurzeit noch ausweichen, wenn die Engpässe allerdings in dem Ausmaß anhalten, wird diese Strategie nicht länger aufgehen«, so der Bechtle-Vorstand. Olemotz geht davon aus, dass sich die Situation für viele kleinere Systemhäuser noch verheerender darstellt.