Neue Entwicklungszentren in Deutschland

Bosch investiert Milliarden in sein Halbleitergeschäft

13. Juli 2022, 12:55 Uhr | Michaela Wurm
Halbleiterentwicklung von Bosch in Dresden
© Bosch

Bosch baut Forschung und Fertigungskapazitäten für Halbleiter massiv aus. Der Konzern will in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Euro in sein Halbleitergeschäft investieren. Neue Entwicklungszentren sollen in Reutlingen und Dresden entstehen.

Halbleiter sind unverzichtbarer Bestandteil aller elektronischen Systeme. Sie stecken nicht nur in Computern und Smartphones, sondern in allen elektronischen Geräten – von Hausgeräten über Wearables bis zu Autos und E-Bikes. Der seit Jahren steigende Bedarf und die massiven Lieferengpässe haben die größtenteils in Asien gefertigten Bauteile zu einem knappen Gut gemacht.

Mit milliardenschwerden Fördermitteln versucht die EU inzwischen gegenzusteuern und wieder verstärkt Produktionskapazitäten in Europa anzusiedeln. Im Rahmen des „European Chips Act“ soll der Anteil Europas an der weltweiten Halbleiter-Produktion bis Ende der Dekade von zehn auf 20 Prozent verdoppelt werden. Nicht nur die globalen Chip-Riesen wie Intel nutzen die Fördermittel für den Auf- und Ausbau ihrer Fabriken, wie aktuell Intel in Irland und Magdeburg oder die Chip-Riesen ST Microelectronics und GlobalFoundries, die ihre Halbleiterfertigung in Frankreich massiv erweitern.

Auch Bosch hat jetzt erneut einen milliardenschweren Investitionsplan zur Stärkung des eigenen Halbleiter-Geschäfts vorgelegt. Bis 2026 will das Technologieunternehmen im Rahmen des IPCEI-Förderprogramms Mikroelektronik und Kommunikationstechnologie nochmals drei Milliarden Euro in seine Halbleitersparte investieren. „Mikroelektronik ist Zukunft und entscheidender Erfolgsfaktor für alle Geschäftsfelder von Bosch. Mit ihr halten wir einen zentralen Schlüssel für die Mobilität von morgen, das Internet der Dinge und unsere ‚Technik fürs Leben‘ in den Händen“, erklärt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, anlässlich des Bosch Tech Day 2022 in Dresden.

Das Investitionspaket beinhaltet auch zwei neue Entwicklungszentren in Reutlingen und Dresden für zusammen mehr als 170 Millionen Euro. Außerdem will das Unternehmen im kommenden Jahr in Dresden 250 Millionen Euro für den Standortausbau mit einer Erweiterung der Reinraumfläche um 3.000 Quadratmeter investieren. „Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage. Für uns steckt in den kleinsten Bauteilen großes Geschäft“, so Hartung.

Das Halbleiter-Geschäft war in den vergangenen Jahren wiederholt ein Investitionsschwerpunkt. Erst im Juni 2021 eröffnete Bosch sein Halbleiterwerk in Dresden – mit einer Milliarde Euro die bislang größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte. Konsequent erweitert wird auch das Halbleiterzentrum in Reutlingen. Bis 2025 investiert Bosch dort rund 400 Millionen Euro in den Ausbau der Fertigung sowie den Umbau von Bestands- in neue Reinraumfläche. Unter anderem entsteht am Standort ein neuer Gebäudeteil mit zusätzlich rund 3.600 Quadratmetern hochmoderner Reinraumfläche. Insgesamt soll die Reinraumfläche in Reutlingen von zurzeit rund 35.000 Quadratmetern bis Ende 2025 auf mehr als 4. 000 Quadratmeter wachsen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Bosch investiert Milliarden in sein Halbleitergeschäft
  2. Bosch will neue Innovationsfelder erschließen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Bosch Rexroth Electric Drives and Controls GmbH

Weitere Artikel zu Controller/Komponenten

Weitere Artikel zu Automotive

Weitere Artikel zu Smartphones & Tablets

Matchmaker+