Europas Chip-Produktion rüstet auf

Chip-Riesen bauen neue Halbleiterfertigung in Frankreich

12. Juli 2022, 8:31 Uhr | Michaela Wurm
Die bestehende Produktion von ST Microelectronics in Crolles bei Grenoble soll erweitert werden
© STMicroelectronics

Die Chip-Riesen ST Microelectronics und GlobalFoundries errichten in Frankreich eine Halbleiterfertigung, die zusätzliche Kapazitäten für europäische Kunden bereitstellen soll.

Wegen der anhaltenden Versorgungsengpässe bei Halbleitern investieren immer mehr Chip-Hersteller in den Aus- oder Neubau von Produktionsanlagen in Europa. So erweitert Intel aktuell seine Fertigungskapazitäten in Irland und baut gleich zwei neue Fabriken in Magdeburg, die bereits 2026 die Produktion aufnehmen sollen.

Jetzt kündigten die beiden Halbleiter-Hersteller ST Microelectronics und GlobalFoundries an, dass sie rund 5,7 Milliarden Euro in ein neues Halbleiterwerk in Frankreich investieren werden. Die gemeinsam betriebene Produktionsstätte grenzt an die an die bereits bestehende 300-mm-Fertigungsstätte von ST Microelectronics in Crolles. Die zusätzlichen Kapazitäten sollen zur Belieferung von Kunden in Europa und weltweit dienen. In dem neuen Werk in der Nähe von Grenoble sollen rund 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die neue Produktion soll mehrere Technologien unterstützen, insbesondere FD-SOI-basierte Technologien, und mehrere Varianten. Dazu gehören laut Mitteilung „die marktführende FDX-Technologie von GF und die umfassende Technologie-Roadmap von ST bis hinunter zu 18 nm, für die in den nächsten Jahrzehnten eine hohe Nachfrage in den Bereichen Automotive, IoT und mobile Anwendungen erwartet wird“.

Die beiden Unternehmen erhalten dafür „signifikante finanzielle Unterstützung vom französischen Staat“, wie es in der Mitteilung heißt. Denn die Fabrik unterstütze die Ziele des European Chip Acts. Dieser sieht vor, dass bis 2030 20 Prozent der weltweiten Halbleiterproduktion in Europa erfolgen sollen.

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sprach von der „größten industriellen Investition abseits des Atomsektors in den vergangenen Jahrzehnten“.

Das neue Werk soll bis 2026 seine volle Kapazität erreichen und dann bis zu 620.000 18-Nanometer-Wafer pro Jahr produzieren.


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