Datacenter: Ausrüstung für virtualisierte IT-Umgebungen

Cisco, EMC und Vmware formen Datacenter-Allianz

4. November 2009, 11:21 Uhr | Bernd Reder
Ein Teil des Private-Cloud-Pakets von Cisco, EMC und Vmware: die Unified-Computing-System-Geräte von Cisco.

Mit Cisco Systems, EMC und Vmware haben sich drei Schwergewichte der Netzwerk- und IT-Branche haben sich zusammengetan, um Produkte für Rechenzentren zu entwickeln, speziell für Cloud-Computing-Umgebungen. Die drei Unternehmen haben zu diesem Zweck die »Virtual-Computing-Environment«-Koalition ins Leben gerufen und ein Joint Venture aus der Taufe gehoben.

Auch Vmwares vSphere-Virtualisierungsplattform ist mit von der Partie.
Auch Vmwares vSphere-Virtualisierungsplattform ist mit von der Partie.

Bereits im August dieses Jahres waren Gerüchte hochgekommen, dass sich Cisco, EMC und die EMC-Tochter Vmware zusammentun wollten, um Produkte für Rechenzentren zu entwickeln und zu vermarkten. Das Projekt lief unter dem Codenamen »Alpine«.

Jetzt traten die drei IT-Firmen an die Öffentlichkeit. Das Ziel der Kooperation, so die Unternehmen, sei es, Produkte für den Aufbau von Private Clouds in Unternehmen zu entwickeln und anzubieten. Die Grundlage für solche Cloud-Computing-Infrastrukturen sind virtualisierte Server-, Netzwerk- und Storage-Systeme.

Eine solche IT-Infrastruktur kann entweder im Rechenzentrum des Anwenders angesiedelt sein oder von einem externen Dienstleister bereitgestellt werden.

Zwei Organisationen als »Klammer«

Gewissermaßen als organisatorische Klammer für ihr Projekt haben Cisco, EMC und Vmware zwei Organisationen in Leben gerufen: die Virtual-Computing-Environment-Koalition und das Joint Venture Acadia.

»Die Koalition mit EMC und Vmware geht über bisherige Technologiepartnerschaften hinaus«, sagt John Chambers, CEO und Chairman von Cisco. »Es geht um einen völlig neuartigen Ansatz für das Rechenzentrum der Zukunft, der den IT-Auslastungsgrad steigert, den Energieverbrauch drosselt, die Kosten senkt und zugleich die Sicherheit verbessert.«

Das klingt nach Eier legender Wollmilchsau. De facto handelt es sich um eine Kombination von Produkten der drei Anbieter, welche die Einführung von Virtualisierung im Datacenter und das Management solcher IT-Umgebungen vereinfachen soll.

Drei »Vblock«-Pakete

So bieten die drei Koalitionäre unter dem Namen »Vblock« Virtualisierungspakete an. Sie bestehen aus Switches, Storage-Systemen, Sicherheits-Gateways, Virtualisierungssoftware und den dazu passenden Management-Tools.

Vblock 0 kommt 2010 auf den Markt. Dieses Paket ist für 300 bis 800 Virtual Machines ausgelegt. Komponenten sind unter anderem die Nexus-1000v-Switches und Unified-Computing-System-Geräte (UCS) von Cisco, Unified-Storage-Geräte-Systeme von EMC und die Vmware-vSphere-Plattform.

Vblock 1 unterstützt 800 bis 3000 VMs. Dort kommen ebenfalls der Nexus 1000v und die SAN-Switches der Reihe MDS von Cisco zum Zuge, ergänzt durch die Clariion-Storage-Systeme von EMC sowie vSphere.

Vblock 2 schließlich ist für Großfirmen und Service-Provider mit 3000 bis 8000 Virtual Machines ausgelegt. Cisco steuert den Nexus 1000v, UCS-Systeme und MDS-Switches bei, EMC die High-End-Speichergeräte der Serie Symmetrix V und Vmware erneut vSphere.

Weiter Vblock-Pakete sollen folgen. Die ersten Angebote werden noch in diesem Quartal erhältlich sein. Wie üblich, bieten die drei Firmen zudem Beratungs- und Support-Leistungen an. Diese wollen Cisco, Vmware und EMC gemeinsam unter dem Dach der Virtual-Computing-Environment-Koalition anbieten. Man darf gespannt darauf sein, wie diese Dreier-Konstellation in der Praxis funktioniert.

Cisco und EMC mit »Acaia«

Auf den Namen Acaia haben zudem Cisco und EMC ein Gemeinschaftsunternehmen getauft. Es soll im ersten Quartal des kommenden Jahres an den Start gehen.

Die Aufgaben von Acaia: Anwenderfirmen bei der Implementierung von Vblock-Paketen zu helfen und das Fachpersonal von Kunden zu trainieren, kurzum Serviceleistungen zur zu Verfügung stellen. Außerdem werden die Mitarbeiter von Acaia Service-Provider und IT-Dienstleister dabei unterstützen, Cloud-Computing-Umgebungen aufzubauen. Diese können die Firmen wiederum ihren Kunden zur Verfügung stellen.

Den Unternehmen, die Vblock ordern, versprechen Cisco, EMC und Vmware Kosteneinsparungen von bis zu 40 Prozent beim Betrieb von virtualisierten Datacentern. Diesen Wert hätten Testanwender erzielt.

Ein weiterer Vorteil des Konzepts sei die Modularität: Anwender könnten Bausteine, etwa Storage-Systeme, Server und Netzwerkkomponenten, nach Bedarf nachrüsten. Auch Ergänzungen, wie beispielsweise IT-Security-Systeme von EMC-RSA, ließen sich »andocken«.


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