Cisco Expo 2009 in Hannover

Cisco mit Figaro

29. April 2009, 10:27 Uhr |

Mit teils per Telepresence übertragenen Opernklängen begeisterte Cisco seine knapp 3000 Gäste anlässlich der Cisco Expo, die diesmal im HCC (Hannover Congress Centrum) stattfindet. Deutschland-Chef Michael Ganser mahnte an, mehr Geld aus den Konjunkturpaketen in IT-Projekte zu investieren.

Drei Tenöre auf drei riesigen Telepresence-Bildschirmen, darunter ein ganzes Kammerorchester, dazu Musik aus Mozarts Oper »Figaro«, das Ganze unterlegt mit Texten, die das Drama des kommunikationsbelasteten Managers von heute mit seinen vielen Endgeräten intonierten, so hat bisher wohl noch keine Firmenmesse in Deutschland begonnen.


Leicht bombastisch: Mit Tenören via Telespresence und einem Orchester
startete Cisco in die Cisco Expo 2009 in Hannover.

Dann allerdings wurde Michael Ganser, Managing Director von Cisco Deutschland, ernst, ja geradezu staatstragend: 2009 sei für viele das Jahr der Entscheidung. »IT und Business müssen entscheiden, ob IT im Unternehmen ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung sein soll.«

Informationstechnik, und insbesondere Collaboration, könne einen großen Beitrag dazu leisten, Deutschland aus der Krise zu führen. Doch trotz einer veränderten Einstellung der Politik und guter Nutzungsdaten im privaten Bereich hapere es beim E-Government und bei der Ausstattung mit Breitbandanschlüssen. Hier sei Deutschland mittlerweile im internationalen Ranking sogar zurückgefallen, so Ganser.

Mangelnde Unterstützung durch die öffentliche Hand

Es fehle noch immer ein Weg, wie das ehrgeizige Ziel, die gesamte deutsche Bevölkerung bis 2018 mit Breitband auszurüsten, gemeistert werden könne. Dabei schaffe jedes Prozent mehr Breitbandabdeckung 0,2 bis 0,3 Prozent neue Arbeitsplätze.


Las deutschen Politikern die
Leviten: Michael Ganser,

Chef von Cisco Deutschland.

In Deutschland werde insgesamt zu wenig in zukunftsweisende IT-Konzepte und -Projekte investiert, klagte der Cisco-Manager. Ein gutes Beispiel dafür sei Berlin, wo man unter einem halben Prozent der aus den Konjunkturpaketen stammenden Mittel in IT stecken wolle.

Dann wandte sich der Cisco-Manager der Wirtschaftssphäre im engeren Sinne zu und konstatierte: »Collaboration-Netzwerke werden für den Business-Bereich in Zukunft das sein, was heute soziale Netzwerke für die einzelnen Menschen sind.« Cisco habe durch den Einsatz von Collaboration im Jahr 2008 an die 690 Millionen Dollar eingespart und die Produktivität der Mitarbeiter um mehr als vier Prozent erhöht.

»Würde man das, was bei uns passiert ist, auf die 17 Millionen Wissensarbeiter in Deutschland übertragen, dann würde die Wirtschaft über fünf Jahre hinweg jeweils um 2,7 Prozent wachsen statt zu stagnieren«, mahnte Ganser.

Besonders große Chancen böten sich im medizinischen Bereich, wo durch das Ausscheiden von 75.000 Ärzten in den nächsten Jahren, durch die Alterung der Bevölkerung und die damit verbundene Zunahme chronischer Erkrankungen große Probleme zu erwarten seien.


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