Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt
Computacenter wächst rasant
In Deutschland bliebt der Umsatz des IT-Dienleister Computacenter auffällig hinter dem Plus von fast 24 Prozent in der Gruppe zurück. Dennoch spricht Reiner Louis mit Blick auf den Gewinn von einem sehr guten Ergebnis für 2021. Er glaubt fest daran, ein Kunststück zu vollbringen.
Das gab es so häufig nicht in den letzten Jahren: Von den drei großen Systemhäusern hierzulande machte beim Umsatzplus 2021 Computacenter das Rennen (plus 11,6 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro) und verwies Cancom (plus 11,3 Prozent auf 1,31 Milliarden) und Platzhirsch Bechtle (plus sieben Prozent auf 6,25 Milliarden) auf die Plätze. „Unser Ergebnis beruht darauf, dass branchenübergreifend 2021 wieder stärker in Digitalisierungsprojekte und die Modernisierung der Infrastrukturen investiert wurde“, kommentiert Computacenters Deutschland-Chef Reiner Louis.
Der Trend ist freilich auch Wettbewerbern zugutegekommen, aber Computacenter, stark im Behördengeschäft, hat eben überdurchschnittlich profitiert. Den Seitenhieb auf die schwäbischen (Bechtle) und bayerischen Schwaben (Cancom) verkneift sich Louis. Man kennt sich schließlich gut, und in den 28 Jahren, die Louis nun schon für den britischen IT-Dienstleister tätig ist, weiß der Manager nur zu gut, wie schnell sich das Blatt wenden kann.
Einstweilen genießt Louis das Umsatzplus in allen drei Geschäftssäulen auf dem deutschen Markt: Technology Solutions (getragen vor allem vom IT-Handel) stiegt um 11,8 Prozent auf knapp 1,63 Milliarden Euro, die Service-Erlöse legten um 11,8 Prozent auf 723,6 Euro zu – darunter ein kräftiger Anstieg von einem Fünftel bei Professional Services auf 318,4 Millionen, während die Sparte Managed Services ein eher bescheidenes Plus von 4,4 Prozent auf 405,2 Millionen verbuchte.
Kurssprung der Computacenter-Aktie
Vor allem aber legte der Gewinn viel stärker zu als der Umsatz. Das bereinigte Vorsteuer-Ergebnis betrug 160,7 Millionen Euro – ein sattes Plus gegenüber dem Vorjahr um fast 28 Prozent. Damit dürfte die deutsche Landesgesellschaft des britischen Systemhauses, die für rund ein Drittel des Gesamtumsatzes in der Gruppe steht, die Cash Cow von Computacenter sein. Der Gewinn vor Steuern in der Gruppe verbesserte sich um 27,5 Prozent auf 255,6 Millionen Britische Pfund (304,5 Millionen Euro), der Umsatz legte um 23,6 Prozent auf 6,73 Milliarden Pfund zu (acht Milliarden Euro).
Die Börse in London reagierte auf die Zahlen am Mittwoch mit einem kräftigen Plus, die Papiere von Computacenter sprangen um fast neun Prozent nach oben.
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