Channel profitiert vom Home Office Boom

Context: Diese Produkte gehen in der Coronakrise durch die Decke

30. März 2020, 12:04 Uhr | Michaela Wurm
Home Office
© Jürgen Faelchle_AdobeStock_331207498

Der Run ins Home Office lässt bei der IT-Distribution derzeit die Nachfrage nach den benötigten IT-Produkten geradezu explodieren. Ganz weit oben auf der Liste stehen Notebooks und PCs. Spitzenreiter ist aber eine ganz andere Produktkategorie.

Die dramatischen Veränderungen der Wirtschaft und Arbeitswelt infolge der Coronakrise machen sich in den Verkaufszahlen, aber vor allem bei der Nachfrage nach bestimmten IT-Produkten bemerkbar. So zeigen die von dem Marktforschungsunternehmen Context regelmäßig ermittelten Abverkaufszahlen der IT-Distributoren, dass für zahlreiche IT-Produkte die Nachfrage gerade durch die Decke geht.

Die Context-Grafik für die 30 Top-Produkte der zweiten Woche im März 2020 (kw 11) zeigen durchweg zweistellige, für die Bestseller sogar dreistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Spitzenreiter sind Web-Kameras mit einem Umsatzplus von 187,3 Prozent, Headsets (141,2 Prozent) und Notebooks (68,8 Prozent). Aber auch Smartwatches (61,9 Prozent), stationäre PCs (59,4 Prozent), Security Software (56,3 Prozent), Prozessoren (46,2 Prozent) und Notebook-Workstations (46,2 Prozent) legen derzeit massiv zu.

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Context Abverkäufe kw 11/2020
© Context

Die Auswirkungen auf den Umsatz der Vertriebskanäle zeigen sich laut Context auch in den Channelvertriebszahlen in  Westeuropa für die acht Wochen bis zum 15. März 2020 im Vergleich zur gleichen Zeit vor einem Jahr.
Zu den größten Wachstumskategorien in der gesamten Region gehörten danach Audio- und Videosysteme (plus 57 Prozent) und Desktop-Computer (21 Prozent). Nur Computerkomponenten stachen mit einem Rückgang von 8 Prozent negativ hervor.
Bei den AV-Systemen stiegen die Umsätze mit Kopfhörern und Mikrofonen – unverzichtbare Ausrüstung für Heimarbeiter, die an Telefonkonferenzen teilnehmen möchten – in vielen Ländern  dreistellig: Italien (292 Prozent); Portugal (252 Prozent); Finnland (16 Prozent); Österreich (144 Prozent); Schweiz (136 Prozent); Deutschland (125 Prozent); Spanien (114 Prozent); und Belgien (108 Prozent). In der gleichen Kategorie entwickelten sich die Verkäufe von digitalen Medienabspielgeräten nicht ganz so gut und verzeichneten in der Region einen Gesamtrückgang von 8 Prozent.

Im Bereich Smart Home schnitt die Unterkategorie »Intelligente Sicherheit, Zugangskontrolle und betreutes Wohnen« mit einem Plus von 85 Prozent deutlich besser ab als die Smart Speakers  minus 20 Prozent).

Sowohl Desktops (22 Prozent) als auch Desktop-Workstations (16 Prozent) verzeichneten laut Context in ganz Westeuropa ein beeindruckendes Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Desktops wuchsen am stärksten in Deutschland (44 Prozent), Österreich (41 Prozent) und Norwegen (59 Prozent), während die Arbeitsplätze nur in Portugal (25 Prozent), Finnland (20 Prozent) und Norwegen (55 Prozent) stark zurückgingen.

Auch eine Reihe anderer Kategorien, die in den letzten acht Wochen stark nachgefragt wurde, haben einen starken Bezug zum Heimarbeitsplatz, dazu zählen SSDs (16 Prozent); Telefonie- und Konferenzsysteme (17 Prozent); VoIP-Zubehör (16 Prozent); unterbrechungsfreie Stromversorgungen (15 Prozent) und Smartwatches (2 Prozent).
»Der IT-Channel verzeichnet eine wachsende Nachfrage nach Produkten, die Heim- und Fernarbeit ermöglichen, nachdem für die Arbeitnehmer in weiten Teilen Europas in den letzten zwei Monaten Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden«, erklärt Context-CEO Howard Davies. »Wir können sehen, wie schnell sich die Situation in jedem Land verändert und haben deshalb einen neuen wöchentlichen COVID-19-Index eingeführt, der von unserer Website heruntergeladen werden kann«.

 


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