ITK-Geschäftsklima auf Rekordniveau

Corona als Wachstumsturbo für die ITK-Branche

25. August 2021, 10:18 Uhr | Michaela Wurm
© Supphakank | AdobeStock

Die deutsche ITK-Branche hat den Corona-Schock nicht nur überwunden, sondern als Booster für neues Wachstum genutzt. Aktuelle Zahlen des Bitkom belegen, dass das Geschäftsklima so gut ist wie lange nicht. Das stärkste Wachstum verzeichnet das Geschäft mit Computern, Servern und Peripheriegeräten.

Die ITK- und Digital-Wirtschaft in Deutschland ist nach dem Corona-Schock wieder auf Wachstumskurs. Das Geschäftsklima sei besser denn je, stellen der Branchenverband Bitkom und das ifo Institut fest. Sie gehen für das Gesamtjahr 2021 von einem Umsatzplus von vier Prozent aus. Die Unternehmen der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik sollen zusammen 178,2 Milliarden Euro erwirtschaften.

Der Bitkom-ifo-Digitalindex stieg um 5,9 Zähler und erreicht mit 40,5 Punkten ein neues Allzeit-Hoch. Damit entwickelt sich die Branche deutlich dynamischer als die Gesamtwirtschaft, die laut ifo im Juni um 5,6 Zähler auf 22,5 Punkte zulegte. „Das Wachstum im Kern der digitalen Wirtschaft ist so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr und die Umsätze liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung im Arbeitsmarkt. „In diesem Jahr wird die Bitkom-Branche in Deutschland voraussichtlich wieder über 40.000 zusätzliche Jobs schaffen und damit 1,27 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen“, so Berg.

Auch im kommenden Jahr stehen die Zeichen auf Wachstum: 2022 soll der Markt laut Prognose um voraussichtlich 3,4 Prozent auf 184,3 Milliarden Euro zulegen. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche könnte erstmals auf über 1,3 Millionen ansteigen. Neben den Rekordwerten gebe es aber auch Unsicherheiten, räumt der Bitkom-Chef ein: „Das Auftreten neuer Corona-Varianten, eine mögliche vierte Welle, der ungewisse Ausgang der Bundestagswahl im Herbst und auch der anhaltende Mangel an Halbleitern machen die aktuelle Lage fragil und es bleibt konjunkturell spannend.“

ITK-Branche Vorreiter bei Homeoffice
Gefragt danach, wie lange sie noch mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie rechnen, geben die Digitalunternehmen ebenso wie die Unternehmen der Gesamtwirtschaft übereinstimmend einen Zeitraum von rund sechs Monaten an. Deutliche Unterschiede gibt es aber bei Umfang und Ausgestaltung der Beschäftigung. Während in der Gesamtwirtschaft noch im Juni fast jedes vierte Unternehmen (22 Prozent) angibt, Kurzarbeit zu haben, sagt dies nicht einmal jedes zehnte Digitalunternehmen (neun Prozent).

Beim Thema Homeoffice ist die ITK-Branche Vorreiter: Fast zwei Drittel der Beschäftigten (61 Prozent) arbeiten derzeit noch ganz oder teilweise im Homeoffice – in der Gesamtwirtschaft sind es mit 28 Prozent nicht einmal halb so viele. Die Homeoffice-Pflicht ist zum 1. Juli 2021 ausgelaufen, obwohl 62 Prozent der Berufstätigen laut einer Bitkom-Umfrage vom Mai 2021 eine strikte Homeoffice-Pflicht so lange befürworten, bis die Pandemie vorüber ist. Die Hälfte (51 Prozent) möchte auch nach der Pandemie gern ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil. Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile bringen“, so Berg. „Ein Großteil der Digitalunternehmen hat diese Vorteile erkannt und nutzt sie auch ohne gesetzliche Vorgaben.“

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