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Dunkle Wolken im Gaming-Paradies

22. August 2022, 17:50 Uhr | Lars Bube
© YURII MASLAK - AdobeStock

Nie gab es mehr Gamer und noch nie haben diese so viel Geld für Computerspiele ausgegeben, wie derzeit. Der Channel allerdings hat immer weniger von diesem wachsenden Spieltrieb. Jetzt bedroht zudem die Inflation die letzten lohnenden Pfründe im Hardware-Bereich.

Die Gaming-Branche gehört zu den großen Gewinnern der Corona-Pandemie, die mit ihren gravierenden Auswirkungen auf das Alltagsleben zu einen neuen Boom rund um Computerspiele geführt hat. Dass dieser durchaus nachhaltig ist, zeigte sich bereits im letzten Jahr, in dem der Markt trotz der immer weiter zurückgefahrenen Einschränkungen des sozialen Lebens weiter gewachsen ist. Und auch im laufenden Jahr stehen die Zeichen bislang weiterhin auf Wachstum – in fast allen Dimensionen.

Befeuert durch die Pandemie haben sich Spiele einen permanenten Platz im Alltag der Gesellschaft in ihrer vollen Breite erobert. Im Vergleich zum Vorjahr vermehrte sich die Zahl der Nutzer digitaler Spielangebote laut dem deutschen Branchenverband Game auf Basis von Daten des Marktforschungsunternehmens GfK nochmals um rund ein Prozent. 2021 verbrachten demnach fast sechs von zehn Bundesbürgern regelmäßig einen Teil ihrer Freizeit in digitalen Spielwelten, mehr als je zuvor. Insgesamt ist die Zahl der Gamer und Gamerinnen während der zwei Pandemie-Jahre um sechs Prozent gewachsen.

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen es vor allem die männlichen Vertreter der jungen Generationen waren, die am PC, Konsolen oder mobilen Geräten daddeln. Die neuen Gamer rekrutieren sich heute hauptsächlich aus den genau gegenteiligen Bevölkerungsgruppen dieses alten Klischees. Allem voran sind die Damen in der Spielerschaft mit 48 Prozent schon so stark vertreten, wie man es sich in anderen Bereichen nur wünschen würde. Außerdem ist knapp ein Fünftel der Spielenden (18 Prozent) aktuell zwischen 30 und 39 Jahre alt, genauso groß ist auch die Gruppe der 50- bis 59-jährigen. Viele von ihnen sind stammen aus den ersten Generationen der Deutschen, die während des großen Durchbruchs der Computerspiele in den 80er und 90er Jahren aufgewachsen sind. Sie sind zugleich ein wesentlicher Treiber des seit einigen Jahren anhaltenden Retro-Trends, der beispielsweise zahlreiche miniaturisierte Versionen alter Spielkonsolen samt entsprechender Games hervorgebracht hat.

„Für die Menschen gehören Games damit genauso selbstverständlich zu ihrem täglichen Medienkonsum wie Fernsehen, Musik oder Social Media“, fasst Felix Falk, Geschäftsführer des Game, die neue Rolle der Computerspiele zusammen.

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