Acers EMEA-Chef im Interview

Ein paar Verlierer, aber viele Gewinner im Channel

15. Dezember 2020, 15:06 Uhr | Michaela Wurm
Emmanuel Fromont, Präsident Acer EMEA
© Acer

Durch den Fokus auf Consumerprodukte, aber auch eine geschickte Produktstrategie hat Acer von dem Nachfrageboom nach Notebooks überproportional profitiert. Die Hochphase wird bis weit ins nächste Jahr anhalten, meint Emmanuel Fromont, Präsident Acer EMEA, im Gespräch mit ICT CHANNEL.

ICT CHANNEL: 2020 war die Nachfrage nach PCs und Notebooks so hoch wie lange nicht. Im dritten Quartal stiegen die Verkaufszahlen in EMEA laut IDC um fast 12 Prozent. Acer hat in der EMEA-Region überproportional von diesem Trend profitiert. Worauf führen Sie das zurück?

Emmanuel Fromont: Das erste Quartal war zunächst schwierig wegen der Fabrikschließungen in China. Zum Glück besserte sich das schnell, denn die Nachfrage ab März war tatsächlich sehr stark. Gefragt war alles, was für Homeoffice und Homeschooling gebraucht wurde, aber auch Gaming boomte, weil die Leute viel Zeit zu Hause verbringen mussten.

 

ICT CHANNEL: Wegen der hohen Nachfrage gab es ja auch branchenweit enorme Engpässe, Notebooks waren monatelang kaum zu bekommen, die Lager leer, der Nachschub noch unterwegs. Und auch in der zweiten Jahreshälfte gibt es bereits wieder Engpässe. Wie sieht es aktuell bei Acer aus?

Fromont: Das stimmt, auch wir haben Backlogs und Probleme, die hohe Nachfrage zu bedienen. IDC sprich von 30 Prozent plus im dritten Quartal, bei uns ist es noch mehr. Deshalb wird sich die Nachfrage auch noch ins kommende Jahr verlagern und auch im ersten Halbjahr 2021 ist vermutlich noch mit Lieferengpässen zu rechnen.

 

ICT CHANNEL: Konnten alle Partner gleichermaßen von dieser Entwicklung profitieren oder gibt es hier Gewinner und Verlierer? Partner mit Ladengeschäften durften diese ja während der ersten Lockdown-Welle in vielen europäischen Ländern nicht öffnen, während Online-Anbieter die Nachfrage teilweise gar nicht mehr bedienen konnten. Und auch aktuell gerät der stationäre Handel in den zunehmend verwaisten Innenstädten weiter ins Hintertreffen. Führt das zu einer weiteren Gewichtsverschiebung der Handelskanäle zugunsten der Etailer?

Fromont: Für die reinen Online Player ist es tatsächlich eine gute Zeit. Denn auch die im Laden nicht zu erfüllende Nachfrage ging dann zu ihnen. Die wirklichen Verlierer sind die Stores, die kein richtiges Onlinegeschäft haben. Aber die meisten Anbieter verkaufen gut, Retailer wie Online Shops. Es ist ein gemischtes Bild: Am Ende gibt es ein paar Verlierer, aber viele Gewinner.
Perenz: Der Retailbereich ist laut GfK bis September YtD immer noch um 6 Prozent gewachsen, Internet Sales aber um ein Drittel.


 

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