Umweltbundesamt kritisiert

Elektroschrott und Batterien werden oft nicht korrekt entsorgt

19. November 2018, 14:12 Uhr | Daniel Dubsky
© mekcar - Fotolia

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, defekte Elektrogeräte loszuwerden: Wertstoffhof, abholen lassen, im Handel zurückgeben. Aber viel zu oft landen Elektroschrott und alte Batterien im Müll oder illegal in der Landschaft. Umweltschützer wollen das ändern.

Es schadet der Umwelt, es verschwendet Ressourcen und es ist häufig sogar illegal: Trotzdem werden viele alte Elektrogeräte und Batterien falsch entsorgt. Besonders schlecht sieht es nach Angaben des Umweltbundesamts bei großen Haushaltsgeräten aus: »Knapp 465 000 Tonnen Kühlschränke, Waschmaschinen und Geschirrspüler verschwinden in den Untiefen illegaler Sammlung oder in nicht zertifizierten Behandlungsanlagen«, sagte die Chefin des Umweltbundesamts (UBA), Maria Krautzberger, am Montag. Dabei seien die Geräte »wahre Schatzkisten an wiederverwendbaren Rohstoffen«. Außerdem schade es »massiv« der Umwelt, wenn gefährliche Stoffe falsch entsorgt würden.

Die Deutschen kaufen nach UBA-Angaben fast zwei Millionen Tonnen neue Elektrogeräte im Jahr. 2016 verpasste Deutschland die vorgeschriebene EU-Sammelquote von 45 Prozent knapp - in der Sammlung wurden 44,95 Prozent erfasst. Von 2019 an müssen die EU-Staaten sogar 65 Prozent der Elektro-Altgeräte einsammeln. Dafür müssten in Deutschland etwa 350 000 Tonnen Elektroschrott zusätzlich pro Jahr erfasst werden. Da die Quote nach Gewicht bemessen wird, bringen große Geräte besonders viel. Das Umweltbundesamt rechnet für 2017 eher nicht mit einer Steigerung der gesammelten Menge, noch liegen die Zahlen nicht vor.

Auf Entsorgungsprobleme bei Elektroschrott und Batterien will auch die diesjährige Europäische Woche der Abfallvermeidung hinweisen, die seit Samstag läuft und am Montag offiziell eröffnet wurde.

Umwelt-Staatssekretär Florian Pronold mahnte, in Deutschland gebe es zwar ein dichtes Netz an Sammelstellen, viele Menschen seien damit aber nicht vertraut. Eine Novelle des Batteriegesetzes sei in Vorbereitung, Hersteller sollten verstärkt zu höheren Sammelquoten beitragen. 2017 stieg die Masse der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien laut UBA so stark wie noch in keinem Jahr zuvor an: Im Vergleich zu 2016 gab es einen Anstieg um 5132 Tonnen, das war in Plus von mehr als 11 Prozent. Die Sammelquote von 45 Prozent schaffte Deutschland mit 45,1 Prozent im Jahr 2017 gerade so.

Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), der auch die kommunalen Müllentsorger vertritt, plädiert für ein nachhaltigeres Produktdesign. Der steigende Konsum von Elektrogeräten gehe mit einer »Wegwerfmentalität« einher, kritisierte VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp. »Hersteller müssen Geräte umweltschonend, langlebig und reparierbar produzieren.«


  1. Elektroschrott und Batterien werden oft nicht korrekt entsorgt
  2. Rücknahme vereinfachen, Wertschätzung für Geräte steigern

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Matchmaker+